(stma) In der Landeshauptstadt Schwerin fahren derzeit 30 Niederflur-Gelenktriebwagen – also Straßenbahnen. Diese fahren bekanntermaßen ausschließlich mit Strom. Der Nahverkehr Schwerin (NVS) verbraucht pro Jahr etwa so viel Energie, wie knapp 5300 Haushalte im Jahr verbrauchen. Spart man hier Energie, so die nahe liegende These, lassen sich auf Schlag, große Energie-Einspar Potenziale abschöpfen.
Wir haben beim Nahverkehr angefragt, ob es beispielsweise Taktänderungen geben soll, die Einsparungen erbringen könnten.
Dies verneint der Nahverkehr und weist darauf hin, dass sie Dienstleister im Auftrag der Stadt sind und keine eigenständigen Taktverkürzungen vornehmen können: „Die NVS kann nicht Leistungen im Angebot kürzen, die Leistung wird grundsätzlich über die Landeshauptstadt Schwerin bestellt, dann per Linienkonzession über das Landesamt für Straßenbau und Verkehr konzessioniert, dann besteht eine Bedienungspflicht.“
Und dieser „Pflicht“ will der NVS anscheinend wie gewohnt nachkommen. Solange die Stadt nichts anderes sagt, bleiben die Taktungen wie sie sind.

Gibt es dann andere Einsparpotenziale, haben wir gefragt. Die Antwort des NVS: „Permanent spart die NVS seit Jahren Strom in den sogenannten Nebenverbräuchen von Gebäuden und Anlagen.“ Es komme zudem zu einem „Umfangreicher Einsatz von LED-Technik“ und „bewegungsabhängigen Schaltaktionen sind seit Jahren bewährte Sparmaßnahmen.“
Es wird also schon seit jeher der Energiebedarf so gering wie möglich gehalten, sagt der Nahverkehr. Doch was ist mit den Werbeflächen und der Beleuchtung an den Bushaltestellen? Lassen sich hier Einsparpotenziale gewinnen? Auch bei dieser Frage kontert der Nahverkehr: „Haltestellenanlagen sind nur im Straßenbahnbereich in unserer Verantwortung, Beleuchtungen sind hier bereit konsequent auf LED-Technik umgestellt worden, Zuwegungen und eingeschaltete Beleuchtungen sind sicherheitsrelevant notwendig und haben eine vorgeschriebene Beleuchtungsstärke zu erfüllen.„
Der Nahverkehr sieht also kein weiteres Einsparpotenzial. Es bleibt auch zukünftig, nach Aussagen des NVS, ein Jahresverbrauch zwischen 8,3 und 8,6 GWh – weitere Einsparungen sind nicht geplant.
Der Nahverkehr, so kann man es zusammenfassen, sieht keine weiteren Einsparpotenziale.
Vielleicht haben aber unsere Leserinnen und Leser Ideen wie man bei einen der Top-Energiefresser der Stadt, den Stromverbrauch reduzieren kann. Schreibt es gerne in die Kommentare, oder sendet eine Mail an redaktion@schwerin.news
Update (8.11.2022)
Da es Beschwerden zu dem Beitrag gab, haben wir uns entschieden, die zu Grunde liegenden Anfragen und die Antworten des NVS Geschäftsführers hier zu veröffentlichen.
vielen Dank für Ihre Anfragen, die wir wie folgt beantworten:
Spart der Nahverkehr in Schwerin auch Strom, wenn die Straßenbahn verkürzt werden?
Ist so was geplant oder die Ausdünnung des Taktes geplant?
· Nein, Taktveränderungen sind nicht geplant, ebenso sind notwendige gekoppelten Fahrten Bestandteil des Fahrplanangebotes.
· Die NVS kann nicht Leistungen im Angebot kürzen, die Leistung wird grundsätzlich über die Landeshauptstadt Schwerin bestellt, dann per Linienkonzession über das Landesamt für Straßenbau und Verkehr konzessioniert, dann besteht eine Bedienungspflicht.
Wie viel Strom wird verbraucht, wenn die Straßenbahn von der Hegelstraße bis zur Endstation Lankow bzw. Klinikum fährt?
· Keine Angabe, der Stromverbrauch wird insgesamt über ein Jahr betrachtet.
· Witterung, Jahreszeiten, Temperaturen und auch der Besetzungsgrad bestimmen diesen Verbrauch.
Fährt die Straßenbahn schon klimaneutral, d.h. mit Strom aus regenerativen Quellen (Solar, Wind, Wasser), siehe Klimanotstandsbeschluss der Stadtvertretung aus dem Januar 2020?
· Ja, seit 2018.
Wie hoch war der Stromverbrauch des Nahverkehr Schwerin in den Jahren 2019, 2020, 2021?
Welcher verbrauch wird für 2022, 2023 angestrebt?
· zwischen 8,3 und 8,6 GWh
· ist über Jahre gleich und wie bereits benannt, einflussfaktorenabhängig
Welche Energiesparmaßnahmen strebt der NVS Schwerin zusätzlich an?
Ist es zum Beispiel denkbar, die Beleuchtung von Werbeflächen an den Wartehäusern in den Nachstunden abzuschalten?
· Permanent spart die NVS seit Jahren Strom in den sogenannten Nebenverbräuchen von Gebäuden und Anlagen.
· Umfangreicher Einsatz von LED-Technik, bewegungsabhängigen Schaltaktionen sind seit Jahren bewährte Sparmaßnahmen.
· Werbeanlagen gehören uns nicht
· Haltestellenanlagen sind nur im Straßenbahnbereich in unserer Verantwortung, Beleuchtungen sind hier bereit konsequent auf LED-Technik umgestellt worden, Zuwegungen und eingeschaltete Beleuchtungen sind sicherheitsrelevant notwendig und haben eine vorgeschriebene Beleuchtungsstärke zu erfüllen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr NVS-Team















