(Kommentar: stm)
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Warnitzer Feld in Schwerin – Ein politisches Drama voller Blendgranaten
Am Abend des 01.09.2023 hat der NDR über das Warnitzer Feld berichtet. Wir wollen dies nutzen um auf die politischen Hintergründe aufmerksam zu machen. Hier ein Audiomitschnitt zum NDR Beitrag:
(stm) Das Warnitzer Feld in Schwerin sollte ein neues, gehobenes Wohngebiet hinter dem Margharethenhof, unweit des derzeitigen Standort des Jobcenters werden, ein Ort, der die sozialen Unterschiede in der Stadt noch deutlicher hervorheben könnte. Doch dann kam alles anders: Oberbürgermeister Badenschier legte das Projekt auf Eis, mit edlen Worten über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten – Verwirrung und Empörung breiteten sich aus. Rügen wurden erteilt, Beschlüsse widerrufen, und nun herrscht stillstand.
Die Fronten sind der aufmerksamen Beobachterin bekannt. SPD, OB auf der einen – CDU, FDP, UB auf der anderen Seite. Und den Ursprung hat Oberbürgermeister Badenschier geschaffen, als er nur einen Tag nach seiner erfolgreichen Wiederwahl seinen Baudezernenten Nottebaum an die Leine nahm und ins Hinterzimmer verfrachtete.
Projekt gestoppt – Bauprojekt als Zankapfel
Die Opposition, insbesondere CDU, UB und der Unternehmerverband, scheinen sich in einem Lehrbuch der politischen Wut zu üben. Da fliegen bezogen auf das „Warnitzer Feld“ Begriffe wie „unverantwortlich“, „Unsinn“ und „kurzsichtig“ durch den Raum, gleichsam wie Konfetti auf einer Parade. Stadtpräsident Ehlers, ein CDU-Stadtvertreter mit zusätzlichen Pflichten im Landtag, brachte das Ganze jetzt sogar auf die Landesebene. War es ein kluger Schachzug oder einfach ein weiteres Beispiel für die Verschmelzung der politischen Linien?
Geht es überhaupt um Stadtentwicklung?
Inmitten all dieser Aufregung blieb eine drängende Frage beinahe unbeachtet: Die soziale Segregation in Schwerin, ein Thema, bei dem die Stadt mit einem Index von 45 leider ganz vorne liegt.
Das Warnitzer Feld hätte diese Kluft wahrscheinlich nicht geschlossen, sondern noch vertieft. Stellt es laut den Plänen die bis jetzt vorliegen, doch so etwas wie eine Stadt in einer Stadt da. Es wäre ein weitres Stadtviertel geworden, dass es sich zu besuchen für den rest der Stadt nicht lohnt. Eine Insel der Glückseligkeit, für diejenigen die auf ihr wohnen. Ähnlich wie Waisengärten, Neue Gartenstadt, Möwenburgstraße wäre hier ein Viertel im Randgebiet entstanden, dass Schwerins Platz 45 im Segragationsranking verfestigt hätte. Soziale Vermischung/ Durchmischung, fehlanzeige.
Doch wer hat schon Zeit für soziale Gerechtigkeit, wenn die politischen Ränkespiele so fesselnd sind?
So wird das Warnitzer Feld wohl vorerst ein Kapitel voller politischer Rhetorik und Machtspielchen bleiben. Die wirklichen Fragen – soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Stadt – werden dabei vergessen, gehen gar im Dickicht der politischen Manöver derzeit gänzlich verloren.

Wenn die Stadtgesellschaft nun nicht aufmerksam bleibt, könnte ein Wohngebiet entstehen, dass am Ende außer findigen Spekulanten vielleicht niemand so wirklich braucht, das Flächen versiegelt, Segregation verstärkt. Die Begründung der CDU, es sei halt schon Geld in Vorplanungen geflossen, ist wenig überzeugend.
Was ist das „Warnitzer Feld“?
Hier die Präsentation wie sich ein Architektenbüro das Warnitzer Feld vorstellt. Weiter unten im Beitrag haben wir euch einige Dokumente verlinkt, die euch Informationen zu dem (nicht mehr) geplanten Baugebiet geben.



















