(stm/Kommentar)
AfD, FDP, UB, SPD und Gegenproteste. Am heutigen 04. Mai war der Marienplatz von mehreren Wahlwerbeaktionen belagert. Während sich 50 großteils junge Menschen gegen eine AfD Wahlveranstaltungen lautstark bemerkbar machten, führten UB, FDP und SPD ebenfalls Aktionens durch.
Die SPD war mit der Traditionseisenbahn präsent. Doch trotz dieser Vielfalt an politischen Aktivitäten schien etwas zu fehlen. Und zwar Aktionen und Infostände, die Menschen zum Stehenbleiben und zu einem politischen Austausch bewegen.

Hingegen sorgte ein Gegenprotest zum AfD Stand immerhin mit Straßenmusik und lauten Rufen für Unterhaltung und Diskussionen. Unabhängig von der Thematik des Gegenprotestes zeigt sich hieran sehr gut, dass traditionelle Infostände die Menschen nicht mehr mitziehen.
Sind Infostände nicht mehr zeitgemäß?
Die Diskussion über die Wirksamkeit traditioneller politischer Aktivitäten, insbesondere von Infoständen, ist von zunehmender Relevanz in der politischen Kommunikationsforschung.
Die hier in den Raum gestellte These, „Informationsstände sind aus der Zeit gefallen“ führt zur Frage wie die Diskrepanz zwischen traditionellen politischen Strategien und den sich wandelnden Bedürfnissen und Erwartungen der Wählenden und Nichtwählenden in Einklang gebracht werden können.
Wenn ein Gegenprotest gegen die AfD mehr auffällt als die Partei-Infostände an sich, muss man ernsthaft Fragen dürfen, ob diese Stände noch zeitgemäß sind. Straßenmusik, laute Rufe und andere kreative Ausdrucksformen können die Aufmerksamkeit der Passanten anscheinend besser auf sich ziehen und sie zu einer aktiven Teilnahme an politischen Diskussionen ermutigen, als ein Pavillion und Flugblätter.
Infostände lassen sich nicht „Swipen“.
In einer Zeit, in der digitale Medien und soziale Netzwerke eine dominante Rolle bei der Informationsverbreitung spielen, scheinen traditionelle Infostände an Relevanz zu verlieren, insbesondere wenn sie nicht mit zeitgemäßen und innovativen Ansätzen ergänzt werden. Daran mangelts zum Teil deutlich in Schwerins Wahlwerbestrategien. Infostände lassen sich eben nicht swipen und scrollen.
Warum nicht mal innovativ?
Die Zukunft des politischen Aktivismus köönte daher in der Integration von digitalen Technologien und interaktiven Plattformen liegen. Digitale Kampagnen, Live-Streaming von politischen Veranstaltungen und die Nutzung sozialer Medien zur Mobilisierung und Einbindung der Schwerinerinnen und Schweriner könnten effektivere Wege sein, um politische Botschaften zu verbreiten und die politische Partizipation zu fördern.
Denn letztendlich sind Parteien und Wählergruppen ja dazu da, die demokratischen Grundwerte zu vermitteln. Doch mit den traditionellen Methoden scheint es nicht mehr richtig zu funktionieren.
Die kraftlosen Infostände am Marienplatz verdeutlichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Reflexion über die Wirksamkeit politischer Kommunikationsstrategien und die Bereitschaft, neue Ansätze zu entwickeln und zu testen.
Es wäre doch mal was, wenn die politischen Parteien und Aktivisten ihre Strategien überdenken und an die sich verändernden Bedingungen anpassen, um eine effektive politische Mobilisierung und Partizipation zu gewährleisten.
Das „rettet“ am Ende vielleicht eher die Demokratie… als stumpfte Pavillions und Aufsteller.
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