(stm)

In Schwerin wurde kürzlich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Unter dem Titel „Rote Schuhe“ wurden beispielsweise in der Schmiedestraße, Ecke Bischofstraße rote Schuhpaare aufgestellt – jeder Schuh als Symbol für eine Frau, die Opfer eines Femizids wurde. Die Installation sollte Aufmerksamkeit schaffen, aufrütteln und die Menschen dazu bewegen, sich mit der Gewalt gegen Frauen auseinanderzusetzen. Zuvor wurden bereits um 13 Uhr vor dem Rathaus Fahnen gehisst und auf Halbmast gesetzt, um auf das aktue Problem von geschlechterspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen. Es gabe Redebeiträge TIM (Transmenschen in Mecklenburg e.V.) und „Umherrschweifende Rebell*innen“. Dieses einmalige Gedenken reicht der ask (Aktionsgruppe Stadt und Kulturschutz) nicht aus.

Neu entstehender Park an ehemaliger Hauptpost soll nach Bewegung „Ni Una Menos“ benannt werden.

Zur kommenden Sitzung der Schweriner Stadtvertretung hat Anita Gröger (ask), Mitglied der Stadtvertretung Schwerin, einen Antrag eingereicht, einen neu entstehenden öffentlichen Raum in der Stadt „Ni una menos“ zu benennen. Dieser Park oder Durchgang wird im Rahmen der Sanierung der ehemaligen Hauptpost zwischen der Mecklenburgstraße und dem Dom geschaffen. Der Begriff „Ni una menos“ stammt aus Argentinien und wurde durch eine Bewegung geprägt, die sich 2015 gegründet hat. Die Forderung „Nicht eine weniger“ richtet sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Femizide – mit dem klaren Ziel, Frauenleben zu schützen und auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen.

Anita Gröger betont in ihrem Antrag die Bedeutung einer solchen Benennung: Schwerin könnte damit ein klares Zeichen für Gleichstellung und Solidarität setzen. Zudem böte der Name eine Plattform, um das Thema geschlechtsspezifische Gewalt im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen. Besonders in einer Zeit, in der Gewalt gegen Frauen weltweit, aber auch in Deutschland und in Schwerin, ein akutes Problem ist, sei ein solches Signal wichtig. Mit der Benennung könnte sich Schwerin auch international positionieren und an eine globale Bewegung anknüpfen.

In einer Rede am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, am Rande der Aktion „Rote Schuhe“ kündigte Anita Gröger (ask) den Antrag an.

Der Ort für dieses Statement wurde bewusst gewählt. Die ehemalige Hauptpost Schwerins ist ein prägnantes Bauwerk mit langer Geschichte. Erbaut zwischen 1892 und 1897, zeichnet sich das Gebäude durch seine Neorenaissance-Architektur und den markanten Uhrenturm aus. In den letzten Jahren stand das Gebäude leer, doch das Land Mecklenburg-Vorpommern entschied sich 2019 zum Kauf, um das Areal rund um die Mecklenburgstraße neu zu beleben. Die Sanierung ist im vollen Gange, und neben der Restaurierung des denkmalgeschützten Gebäudes wird auch der rückwärtige Bereich neu gestaltet. Dieser zentrale Platz wäre, sofern dass Land sich irgendwann entschließt ihn auch öffentlich zugänglich zu machen, von der Lage her an einem der ältesten Gebieten der Stadt und würde durch eine derartige Benennung inmitten des Welterbe Areals von vielen Menschen wahrgenommen werden.

Der Antrag wird am 9. Dezember von der Stadtvertretung beraten werden. Hier kann der Antrag eingesehen und heruntergeladen werden:


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