(stm) Auf der Stadtvertretersitzung vom Montagabend wurden zentrale Weichen gestellt, um die Chancen und Herausforderungen des UNESCO-Weltkulturerbe-Titels für das Residenzensemble Schwerin effektiv zu nutzen. Ein umfangreicher Antrag der Fraktionen Die Linke, UB/FDP und Bündnis 90/Die Grünen setzt dabei klare Prioritäten und gibt der Stadtverwaltung verbindliche Aufträge.
Regelmäßige Berichterstattung und Strategiegespräche
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dem Hauptausschuss halbvierteljährlich über die Ergebnisse der Strategiegespräche mit den beteiligten Partnern sowie über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zu berichten. Ziel ist es, die Stadtvertretung und die Öffentlichkeit kontinuierlich über den Fortschritt und die Planungen zu informieren.
Ziel- und Zeitvorgaben für den Managementplan
Die Empfehlungen und Handlungsaufforderungen des UNESCO-Welterbekomitees sollen mit konkreten Ziel- und Zeitvorgaben hinterlegt werden. Über die daraus resultierenden Planungen im Zusammenhang mit dem Managementplan ist bis Juli 2025 zu berichten. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die langfristige Erhaltung des Residenzensembles sicherzustellen.
Barrierefreiheit und Tourismusförderung
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der barrierefreien bzw. barrierearmen Gestaltung der Verkehrsflächen, um die Erlebbarkeit des Residenzensembles zu verbessern. Hierzu soll die Stadtverwaltung Mittel im städtischen Haushalt einplanen und eng mit dem Land zusammenarbeiten.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die Stadtvertretung bis Juli 2025 Vorschläge zur Steigerung der Übernachtungskapazitäten und -zahlen erhält. Parallel dazu soll das bestehende Tourismuskonzept überarbeitet werden, wobei das Thema „öffentliche Toiletten“ explizit einbezogen wird. Ein aktualisiertes Konzept soll bis spätestens Ende 2025 vorliegen.
Einbindung in die Landestourismusstrategie
Die Stadtverwaltung soll sich dafür einsetzen, dass das Thema UNESCO-Weltkulturerbe Residenzensemble Schwerin in die Landestourismuskonzeption aufgenommen wird. Auch hierüber soll im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung informiert werden.
Weiterbildung und Unterstützung für touristische Unternehmen
Ein weiterer zentraler Punkt des Antrags betrifft die Unterstützung lokaler touristischer Unternehmen. Geprüft werden soll, wie diese dabei unterstützt werden können, sich auf die steigenden Anforderungen durch den Welterbetitel einzustellen. Dazu gehören unter anderem Weiterbildungsmöglichkeiten, wie Sprachausbildung und mehrsprachiger Service, die durch die Bundesagentur für Arbeit sowie durch Bundes- und Landesmittel gefördert werden könnten. Über die Ergebnisse dieser Prüfung und konkrete Schritte soll die Stadtvertretung zeitnah informiert werden.
Langfristige Perspektive
Die Begründung des Antrags hebt hervor, dass der UNESCO-Titel nicht nur Verpflichtungen, sondern auch große Chancen mit sich bringt. Durch frühzeitige und transparente Planungen sowie eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten können die Potenziale des Welterbetitels optimal genutzt werden. Der Schutz und die Entwicklung des Residenzensembles als kulturelles Erbe stehen dabei im Mittelpunkt.
Die ganze Debatte zu dem Antrag kann hier angehört und heruntergeladen werden:
Hier kann der Antrag, der beschlossen wurde eingesehen werden:















