(fab) Eine Bürgerinitiative hat gestern eine Petition zum geplanten Bauvorhaben am Kranweg 1-5 in der Hafenpromenade am Ziegelsee bei der Stadtverwaltung eingereicht. Die Petition wurde gemeinsam mit 639 Unterschriften eingereicht und fordert eine Überarbeitung der Bauvoranfrage unter Berücksichtigung des geltenden Bebauungsplans sowie eine Beteiligung der Öffentlichkeit.
In der Petition wird darauf hingewiesen, dass das vorgesehene Bauvolumen die ursprünglich genehmigten Grenzen um mehr als 20 Prozent überschreiten würde. Dies würde zwei zusätzliche Vollgeschosse und etwa 100 Wohneinheiten mehr bedeuten als im Bebauungsplan „Hafen/Speicher“ festgelegt. Die Unterzeichner äußern Bedenken, dass diese Erweiterung zu einer weiteren Belastung der Infrastruktur führen könnte, insbesondere bei Parkplätzen, Nahversorgungseinrichtungen und öffentlichen Freiflächen. Zudem wird kritisiert, dass die hohe Versiegelungsfläche von über 77 Prozent im Widerspruch zu den städtischen Klimaschutzzielen steht.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die geplanten Microappartements, die nicht an den Mietspiegel gebunden sind und nach Ansicht der Petenten keinen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten würden. Die Initiative weist darauf hin, dass die ursprüngliche Baugenehmigung vor vier Jahren in einem transparenten Verfahren mit Bürgerbeteiligung erteilt wurde. Nun bestehe die Sorge, dass durch sogenannte Befreiungen von Festsetzungen im Bebauungsplan eine Änderung der Pläne ohne ausreichende öffentliche Diskussion ermöglicht werden könnte.
Die Stadtverwaltung hat die Petition bestätigt und das reguläre Petitionsverfahren eingeleitet. Das bedeutet, dass die Petition nun dem Hauptausschuss zur Kenntnis vorgelegt wird. Ob dann etwas passiert, ist den Mitgliedern des Hauptausschusses überlassen – auch ob das Thema in die Stadtvertretung kommt, ist offen.
http://www.schwerin.news wird das Thema im Blick behalten und berichten, sobald sich da etwas tut.















