In Schwerin werden an einzelnen Grundwassermessstellen regelmäßig Grenzwertüberschreitungen für Nitrat, Sulfat, Uran und Ammonium festgestellt. Das geht aus Messwerten des Landes hervor, auf die die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/Die PARTEI in einer Anfrage an die Stadtverwaltung Bezug nahm. Die Stadt sieht jedoch keine Auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers.
Die Fraktion hatte unter anderem die Messstelle Schwerin Süd 123 hervorgehoben. Dort wurden demnach in der Vergangenheit deutlich überhöhte Werte gemessen: Uran mit bis zu 92 Mikrogramm pro Liter (Grenzwert: 10), Sulfat mit bis zu 333 Milligramm pro Liter (Grenzwert: 250) und Nitrat mit bis zu 205 Milligramm pro Liter (Grenzwert: 50). Auch an der Wasserfassung „WF Mühlenscharrn“ wurde ein Ammonium-Spitzenwert von 6,7 Milligramm pro Liter festgestellt (Grenzwert: 0,5).
Messestellen gehören nicht zum Trinkwasser
In ihrer Antwort vom 19. Mai 2025 stellte die Stadt klar: Diese Messstellen gehören nicht zu den für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörpern. Die Trinkwassergewinnung für Schwerin erfolgt über die Wasserwerke Mühlenscharrn und Pinnow, deren Rohwasser regelmäßig untersucht wird. Dort wurden zwischen 2020 und 2025 keine Überschreitungen der Grenzwerte für Uran, Ammonium, Sulfat, Nitrat oder Pflanzenschutzmittel festgestellt. Die Aufbereitung des Wassers erfolgt mit Luftzufuhr und Kiesfiltern, sagt die Stadt.
Auch seien bislang keine zusätzlichen Investitionen in aufwändigere Verfahren wie Umkehrosmose erforderlich gewesen. Nach Angaben der Stadt wird das Trinkwasser mit jährlich mehr als 26.000 Analysen überwacht, die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung wurden eingehalten.
Die Stadtverwaltung sieht für die erhöhte Belastung an einzelnen Messstellen vor allem geologische Ursachen wie Torflinsen oder lokale Einträge. Um dennoch langfristig den Eintrag von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln ins Grundwasser zu reduzieren, will die Stadt künftig auf eine im März 2025 geschlossene landesweite Kooperationsvereinbarung mit Landwirtschafts- und Wasserwirtschaftsverbänden zurückgreifen. Ab 2026 sollen daraus konkrete Projekte in Schwerin entstehen.
Unabhängig davon laufen nach Angaben der Stadtverwaltung bereits Abstimmungen zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen in den Neumühler See, darunter die Umwandlung von Ackerflächen in Grünland und geplante Aufforstungsmaßnahmen.
Hier kann die Anfrage der B90/ Grünen und die Antwort der Stadtverwaltung eingesehen und heruntergeladen werden:















