(stm)
Die bekannte Femizidwand hat in Schwerin einen neuen Standort gefunden. Nachdem die ursprüngliche Installation im Zuge der Neugestaltung des Bauzauns in der Mecklenburgstraße vor einigen Wochen entfernt werden musste, konnten die Initiatoren nun eine dauerhafte Lösung realisieren.
Neuer Standort am „Alten Schweriner Handelshaus“
Dank der Zustimmung mit dem Inhaber des „Schweriner Handelshauses“, einem markanten Fachwerkgebäude in der Schmiedestraße, Ecke Bischofstraße, wurde der neuen Wand ein Platz an historischer Kulisse gesichert. Um die Fassade vorzubereiten, entfernten die Aktivisten zunächst über mehrere Tage hinweg alte Graffitis, bevor sie die aktualisierte Femizidwand dort anbrachten.
Symbol gegen patriarchale Gewalt
Die Wand bleibt damit ein zentrales Mahnmal im öffentlichen Raum. Sie erinnert an die Frauen, die jedes Jahr in Deutschland Opfer von Femiziden werden – Tötungen aufgrund ihres Geschlechts. Jeder Strich auf der Wand steht für ein Opfer. Die Liste wird – bedauerlichweise- fortgesetzt, wodurch das Wandbild ein lebendiges weiter wachsenden Kunstwerk ist. Die Initiatoren wollen damit verdeutlichen, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein strukturelles Problem.
„Wir wollten verhindern, dass die Erinnerung einfach verschwindet, nur weil ein Bauzaun neu gestaltet wird“, erklärt eine Sprecherin der Initiative. „Es war uns wichtig, der Wand einen festen Platz zu geben, an dem sie weiterhin gesehen wird.“
Gestaltet wurde das Wandbild von der Künstlerin Kairi Uibo.
Fortsetzung der Debatte in Schwerin
Mit dem Umzug in die Schiedestraße ist die Femizidwand wieder für Passanten sichtbar und bleibt so Teil des Stadtbildes. Begleitende Kundgebungen und Aktionen – etwa am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – sollen auch künftig stattfinden.
Die Aktivisten hoffen, dass die Wand nicht nur Gedenken ermöglicht, sondern auch Anstoß für Diskussionen gibt: über patriarchale Strukturen, Gewalt in Beziehungen und die Frage, wie Gesellschaft und Politik Frauen besser schützen können.
