(stm/Kommentar)
In Schwerin reißen die Diskussionen um die Abfallwirtschaftsgesellschaft ALBA Nord nicht ab. Noch immer sind die Spuren der Umweltverschmutzung rund um das Betriebsgelände am Ziegeleiteich in Lankow unübersehbar: Plastikreste am Ufer, Abfälle im Wasser, verunreinigte Gehölzstreifen.
Gleichzeitig verfolgt die Stadt Schwerin einen Kurs, der für viele Bürger nur schwer nachvollziehbar ist: Der Werkausschuss wird am 24. September 2025 über die Verlängerung der bestehenden Verträge mit ALBA Nord und der SAS mbH beraten. Diese sichern den Betrieb der Recyclinghöfe Nord und Süd sowie die mobile Schadstoffsammlung. Da keine fristgerechte Kündigung erfolgte, verlängern sich die Verträge automatisch bis Ende 2026. Nun soll eine weitere Verlängerung bis Ende 2027 beschlossen werden. Jährlich fließen dafür rund eine halbe Million Euro aus dem städtischen Haushalt.
Die Werkleitung verweist auf eine „problemlos verlaufende“ Zusammenarbeit bei den Recyclinghöfen und auf logistisch notwendige Kontinuität. Doch die jüngsten Umweltvorfälle stellen das Bild infrage. die Vorfälle am Ziegelteichteich zeigen, dass ein Unternehmen, das nachweislich Müll in die Umwelt gelangen lässt, nicht ohne klare Auflagen weiter beauftragt werden dürfe.
Zwar habe ALBA Maßnahmen wie Vogelscheuchen, akustische Geräte und eine teilweise Verlagerung der Abfälle in Hallen angekündigt, die Realität am Ziegeleiteich aber spricht eine andere Sprache. Ein Antrag der Unabhängigen Bürger der hier mehr Aufklärung und Maßnahmen fordert soll ebenfalls auf der kommenden Sitzung der Stadtvertretung beraten werden. Die Stadtverwaltung empfiehlt den UB Antrag abzulehnen. So sei es über kurz oder lang eh geplant den Teich auszubuddeln… Getreu den Motto, werfen Sie doch ihrwm Müll auf die Straße, die Straßen wird eh bald Saniert.
Für die Stadt stellt sich damit die Frage, ob das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger verspielt wird, wenn Umweltverstöße ohne erkennbare Konsequenzen bleiben. Eine Vertragsverlängerung ohne zusätzliche Umweltauflagen und Kontrollmechanismen könnte als Freifahrtschein für ein Unternehmen gewertet werden, das seine Hausaufgaben bislang nicht vollständig gemacht hat.
Die Sitzung des Werkausschusses dürfte daher nicht nur eine technische Entscheidung über Entsorgungsleistungen sein, sondern auch ein politischer Lackmustest für den Anspruch der Landeshauptstadt, Umwelt- und Klimaschutz ernst zu nehmen.
Hier kann die Vorlage zur Verlängerung der Verträge eingesehen und heruntergeladen werden:
Lesen Sie dazu auch gerne:
So sieht es auf dem „Müll-Gelände“ neben Alba aus! Fotos und Videos im Beitrag. – schwerin.news
Ausgerechnet ALBA – Nach Umweltskandal jetzt für Sauberkeit zuständig. – schwerin.news



















