Lebensmitteldiebstähle wegen Preissteigerungen? „Es wird unverändert viel“ geklaut.

(stma) Vergangene Woche hieß es im Nordkurier, dass es laut Polizei Neubrandenburg zu einer Steigerung von Diebstählen bei Nahrungsmittels kommt. Deswegen haben wir nachgefragt, wie die Lage hier bei uns in Schwerin ist.

Lebensmittelmärkte:

Was sagen die Lebensmittelmärkte in Schwerin? Wir haben am 06.10.2022 stichprobenartig telefonisch nachgefragt. Der Edeka in der Wismarschen Straße zum Beispiel, teilte uns mit, dass es keinen merklichen Anstieg von Diebstählen in ihrer Filiale gibt. Bei Rewe auf dem Dreescher Markt sei die Situation wie immer. Es werde dort „unverändert viel“ geklaut.

Polizei:

Wir haben uns an den Pressesprecher der Polizei Herrn Autzen gewandt.

Gibt es eine Verbindung zwischen Lebenserhaltungskosten und Diebstählen von Nahrungsmittel?

„Ein Zusammenhang ist für die Schweriner Polizei unter Betrachtung der … Zahlen nicht abzuleiten.“ so die Antwort des Verantwortlichen der Pressestelle.

Während im Jahr 2020 insgesamt 402 Diebstähle bei der Polizei angezeigt wurden (davon 67 im Bereich Lebensmitte), waren es im Jahr 2021 insgesamt 470 Diebstähle, die zur Anzeige gebracht wurden (davon 75 im Bereich Lebensmittel). In diesem Jahr 2022 gab es bis zum 04.10.2022 insgesamt 347 angezeigte Diebstähle (davon 45 im Bereich Lebensmittel).

Herr Oberkomissar Autzen ergänzte, er muss „darauf hinweisen, dass Statistiken zu polizeilich bekanntgewordenen Fällen stets das sogenannte Hellfeld abbilden. Hierbei handelt es sich um Straftaten, die tatsächlich bekanntgeworden und zur Anzeige gebracht worden sind. Straftaten im sog. Dunkelfeld, die von Geschädigten nicht bemerkt oder angezeigt worden sind, können naturgemäß nicht für eine Auswertung herangezogen werden.“


(Kommentar vom Autor)

In Schwerin, so hat es den Anschein, wird dort, wo schon immer wenig Diebstahl begangen wird, kaum mehr gestohlen. In Filialen, in denen mehr erfahrungsgemäß mehr Diebstähle begangen werden, wird der Status gehalten. Die Polizei vermeldet keinen exorbitanten Anstieg an Fallzahlen, verweist allerdings auf nicht erhebbare „Dunkelziffern“.

Währende in NB sich Lebensmitteldiebstahl häuft, ist die Lage in Schwerin anscheinend übersichtlich.

Es erscheint mir so, dass in einer Stadt wie Schwerin, in dem Arm und Wohlhaben, so gut voneinander getrennt in Stadtteile segregiert sind, (Stadtteile aufgeteilt nach Einkommen, Schwerin ist da Spitzenreiter – siehe: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Reich-im-Altbau-Arm-in-der-Platte-geteiltes-Schwerin,wohnen366.html derartige Probleme im Vergleich zu Neubrandenburg weniger auffallen, weil die Segregation das regelt.


http://www.schwerin.news wird in einem halben Jahr erneut nachfragen, und die Situation neu bewerteten.

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