„Bloß nicht in die Rille geraten…“ Prüfung hat ergeben: Keine Velogleis-Teststrecke in Schwerin.

(stm)

Die Rillenschiene im straßenbündigen Bahnkörper stellt seit Jahren ein Problem dar. In der Vergangenheit gab es laut Oberbürgermeister Dr Rico Badenschier Bestrebungen, diese Rillen zu schließen. Aber bisher ist nichts passiert. Radfahrende kennen das Gefühl, wenn sie mit ihrem Rad an den Bahnschienen entlang fahren… „bloß nicht in die Rille geraten…“

Deswegen hatte die Stadtvertretung den OB aufgefordert zu prüfen ob in Schwerin eine Teststrecke mit einem Velo Gleis installiert werden könnte. Im Wortlaut:

„Der Oberbürgermeister wird aufgefordert zu prüfen, ob eine Teststrecke mit sogenanntem Velo-Gleis für Straßenbahnen zwischen Hauptbahnhof und Platz der Jugend eingerichtet werden kann.“

Das Ergebnis der Prüfung liegt nun vor.

Ein Velo Gleis, auch Velo-Schienenstrang genannt, ist eine Art von Schienenstrang, der speziell für den Gebrauch von Fahrrädern und anderen nicht motorisierten Verkehrsmitteln entwickelt wurde. Es besteht aus einer oder mehreren parallelen Rillen, die in den Straßenbelag eingelassen sind und die Nutzung von Fahrrädern ermöglichen sollen, ohne dass diese auf der Straße fahren müssen. Velo Gleise sollen sicherer und komfortabler sein als herkömmliche Fahrradschienen und sollen gleichzeitig auch den Verkehr für Autos und Fußgänger erleichtern.

Diese innovativen Gleise werden derzeit in der Schweiz erprobt und in Deutschland nur in Düsseldorf bei der Rheinbahn. Die Ergebnisse der Erprobung sind jedoch noch nicht belastbar.

Das Velo Gleis ist jedoch nicht billig: pro Meter kostet es ca. 3.000 Euro. Eine sinnvolle Streckenlänge von 100 Metern kostet somit ca. 300.000 Euro. Dieses Geld ist in der NVS GmbH nicht vorhanden und müsste zusätzlich bereitgestellt werden. Eine Anwendung in Weichenbereichen ist bisher ausgeschlossen.

In der Landeshauptstadt Schwerin sind Rillengleise ein häufiger Grund für Fahrradunfälle. Es gibt jedoch keine genauen Unfallhäufungsstellen oder Unfallschwerpunkte. Unfälle in diesem Zusammenhang gab es bisher in der Wismarschen Straße, der Franz-Mehring Straße und der Goethestraße. Eine nächste mögliche Baumaßnahme ist die Franz-Mehring-Straße im Jahr 2023.

In Basel beispielsweise sind die Ergebnisse der Erprobung der Velo Gleise noch nicht abgeschlossen, deshalb wird es als zu früh erachtet, eine derartige Teststrecke in Schwerin einzuführen. Derzeit sind die Beschaffungszeiträume und Verfügbarkeit der Velo Gleise nicht bekannt. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Lösung als sinnvoll erweist und in Zukunft zur Anwendung kommen wird.

Bis es aus anderen Städten valide Testergebnisse gibt, wird es nach Angaben der Stadtverwaltung also keine Velo Gleise in Schwerin geben. Schade eigentlich.

3 Gedanken zu “„Bloß nicht in die Rille geraten…“ Prüfung hat ergeben: Keine Velogleis-Teststrecke in Schwerin.

  1. Ich bin selbst Velofahrer in Basel. Das Velogleis bringt nichts. Der Gummi in der Rille musste letzten Winter entfernt werden, entgleisungsgefahr. Wenn ihr in Schwerin Geld aus dem Fenster werfen wollt….. Lasst die Hānde davon. Selbst nach dem Einsatz des sechsten versuchgummis, die Baseler geben nicht auf. Bei Nāse Rutsch selbst der Gummi und deren Verankerung.
    Ein Wagenführer aus Basel, der Schwerin besucht hat.

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