Die Keramische Säule – ein unterschätztes Denkmal. 27 Tafel, 27 Geschichten. #Tafelreihe

(stm) Seit nunmehr genau 5 Jahren steht sie nun auf dem Hof der Volkshochschule. Die „Keramische Säule“. Wir haben dies zum Anlass genommen die Geschichte hinter jeder Tafel genauer auszuarbeiten. Ab jetzt werden wir jedes Wochenende also die kommenden 27 Wochen, einen Beitrag zu jeder Tafel veröffentlichen.

Die Keramische Säule zur Schweriner Geschichte ist ein Kunstwerk der Meißener Künstlerin Anni Jung. Sie wurde 1986 feierlich enthüllt und besteht aus 27 Keramik-Relieftafeln mit farbiger Glasur zur Geschichte der Stadt Schwerin. Die einzelnen Tafeln stellen Ereignisse und Persönlichkeiten der Schweriner Geschichte dar, verwoben mit solchen der allgemeinen deutschen Geschichte. Die Darstellung der einzelnen Episoden spiegelt in weiten Teilen das offizielle Geschichtsbild der DDR wider, welche die sozialistische Gesellschaft im Staat der Arbeiter und Bauern als Vollendung der Lehren aus der Geschichte verstand. Doch auch andere Epochen werden auf den Tafeln betrachtet.

Die Keramische Säule wurde vor knapp 40 Jahren, zwischen 1983 und 1985, von der Künstlerin Anni Jung gestaltet. Die Aufstellung konnte aber nicht wie geplant 1985, sondern aufgrund fehlender Baukapazitäten erst im Juni 1986 erfolgen. Die Säule stand bis 1993 am Standort Großer Moor, Ecke Puschkinstraße. Nach Beschädigung mehrerer Tafeln durch einen Lastwagen wurde sie eingelagert im Depot der Stadtgeschichtlichen Sammlung Schwerin.

Die Keramische Säule zur Schweriner Geschichte wurde im Jahr 2017/18 durch den Steinbildhauer Friedrich-Walter Beckmann restauriert und im Juli 2018 als Wandrelief im Hof Puschkinstraße 13 wieder aufgestellt.


Hintergrund: Es war das Frühjahr 2016 als die ASK Schwerin durch ihren Stadtvertreter Ralph Martini (verstorben 2017) das Thema „Hexenprozesse in Schwerin“ thematisierte. Martini stellte fest, dass hunderte zu Unrecht verurteilte Männer und Frauen im Prinzip als „verurteilte Hexen“ in den Akten der Stadt vermerkt sind. Die ASK führte daraufhin Diskussionsrunden und auch eine Lesung zu dem Thema durch.

Ralph Martini stellte dann einen Antrag an die Stadtvertretung, der die Rehabilitierung der zu Unrecht verurteilten Schwerinerinnen und Schweriner zum Ziel hatte. In dem Zusammenhang erinnerten sich viele Schweriner an die Tafel Nummer 7, der „Keramischen Säule“. Diese Tafel Nummer 7 machte auf die Hexenprozesse in Schwerin aufmerksam.

Durch dieses Thema wurde dann eine vollständige Sanierung und Wiederaufstellung aller Tafeln der Keramik beraten und am Ende überraschend beschlossen.

TV Schwerin berichtete dazu seinerzeit ausführlich:


Seit nunmehr 5 Jahren steht sie nun auf dem Hof der Volkshochschule. Wir haben dies zum Anlass genommen die Geschichte hinter jeder der Tafeln genauer auszuarbeiten. Ab jetzt werden wir jedes Wochenende in den kommenden 27 Wochen, einen Beitrag zu jeder Tafel veröffentlichen.

Kommendes Wochenende werden wir als erstes die Tafel Nummer 7 behandeln, die den Anlass darstellte, der zur Wiederaufstellung der Säule / des Reliefs führte, die Hexenprozesse in Schwerin.


Wer die Beiträge nicht verpassen möchte, kann sich hier via Email über neue Beiträge auf http://www.schwerin.news, unter anderem zu der „Keramischen Säule“ informieren lassen.


Bisher erschienen im Rahmen der Tafelreihe:

3 Gedanken zu “Die Keramische Säule – ein unterschätztes Denkmal. 27 Tafel, 27 Geschichten. #Tafelreihe

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