Neuer WGS Chef Veiga kündigt nach nur 8 Monaten Weggang an. Drohen betriebsbedingte Entlassungen?

(stm)

„Der Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsgesellschaft WGS Michael Veiga verlässt das Unternehmen zum 31. August 2024 auf eigenen Wunsch aus familiären Gründen. Er hatte diese Position seit 1.8.2023 inne. „Wir danken Michael Veiga, dass er in den zurückliegenden Monaten wesentliche strategische Entscheidungen zur wirtschaftlichen Optimierung des Unternehmens vorbereitet hat“, erklärte Oberbürgermeister Rico Badenschier. Die Landeshauptstadt ist alleinige Gesellschafterin der WGS, die in Schwerin über mehr als 10.000 Wohneinheiten verfügt und rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.“

Die Pressemitteilung der Stadt ist sehr kurz gehalten: Wir wollten mehr erfahren. Weswegen tritt er „erst“ ab dem 31.08. zurück? Steht ihm dann das Jahresgehalt für sein zweites Arbeitsjahr zu? Was bedeutet dies für die WGS, für die Finanzen?

Mehr Informationen wollte die Stadt auf Nachfrage nicht mitteilen. Die schlichte Antwort: „Alles, was wir dazu öffentlich verlautbaren, steht in unserer Presseinformation.“

Dritter Geschäftsführer bei der WGS binnen eine Jahres

Was dies nun für die WGS bedeutet ist offen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Stadt die Stelle erneut öffentlich ausschreiben wird. Vor etwas über einem Jahr hatte sich der Aufsichtsrat der WGS Wohnungsgesellschaft Schwerin mbH darauf geeinigt, die Position der Geschäftsführung extern auszuschreiben. Im zweiten Ausschreibungsverfahren gingen über 50 Bewerbungen ein, von denen acht Bewerber zu einem ersten Vorstellungsgespräch im April in den Aufsichtsrat der WGS eingeladen wurden. Im Ergebnis dieser Gespräche hatte der Aufsichtsrat der WGS Wohnungsgesellschaft Schwerin mbH der Landeshauptstadt Schwerin einstimmig den Herrn Michael Veiga empfohlen, bei 10 gegenstimmen bekam er dann von der Stadtvertretung den gut bezahlten Job.

„Strategische Entscheidungen…“ drohen Kündigungen bei der Belegschaft?

Der Weggang Veigas wird das durch Ex chef Köchig ausgelöste Negativimage dadurch weiter mit Herausforderungen zu kämpfen haben. Der Ex Chef Köchig soll mit Beschluss der Stadtbvertretung auf 1 Millionen Euro verklagt werden. Der Schaden den Köchig angerichte hat, geht aber über den finanziellen Aspekt hinaus. Der Weggang eines frisch eingestellten Geschäftsführer dürfte das Image nicht verbessern.

Aktuell wird die Fortschreibung des Unternehmensenwicklungskonzept der WGS vorbereitet. Inwieweit Veiga dieses mit geplant hat, ist nicht bekannt. Die Linke der Stadt Schwerin geht anscheinend von einem harten Sparkurs der WGS in den kommenden Jahren aus. So beantragt sich zur kommenden Stadtvertretersitzung dass sie Mitarbeitende vor Kündigungen bewahren möchte.

In dem Antrag heißt es: „Der Oberbürgermeister wird als Gesellschafter der WGS aufgefordert sicherzustellen, dass im Rahmen der Fortschreibung der Unternehmensentwicklungsplanung, keine betriebsbedingten Kündigungen als Mittel zur Stellenreduzierung ausgesprochen werden.“

Die Stellungnahme der Stadt: „Der Antrag wird durch die Gesellschafterin der WGS befürwortet. Bereits in der Strategiesitzung des Aufsichtsrates der WGS am 27.02.2024 hat die Gesellschafterin Landeshauptstadt Schwerin sich deutlich gegenüber der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat gegen betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen.“

Herr Veiga war über seine Kontaktadressen bisher nicht für eine Auskunft erreichbar.



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