(stm) In der heutigen, Sitzung der Schweriner Stadtvertretung brachte die AfD einen Antrag ein, das brachliegende Gelände der Paulshöhe als Trainingsstätte zu erhalten. Der AfD-Abgeordnete Petra Federau betonte dabei, dass Schwerin nun den Status einer Weltkulturerbestadt trage und die Paulshöhe ein historisches Erbe sei, das bewahrt werden müsse. Vor allem für den Kinder- und Jugendbereich würden zusätzliche Trainingsflächen benötigt. Laut Federau habe sich die Waldorfschule von den Bebauungsplänen zurückgezogen, wodurch das Gelände derzeit ungenutzt sei. Zudem verwies er auf eine Bereitschaftserklärung der SG Dynamo, das Stadion aktiv zu unterstützen.
Die Stadtverwaltung hingegen argumentierte, dass zwischen 19 und 22 Uhr ausreichend freie Trainingszeiten auf den bestehenden Anlagen verfügbar seien. Diese Uhrzeiten seien jedoch laut Federau für die Zielgruppe – Kinder- und Jugendmannschaften – ungeeignet.
Heiko Steinmüller, parteilos, räumte zwar ein, dass er den Erhalt der Paulshöhe grundsätzlich unterstütze, kritisierte jedoch die fehlenden Finanzierungsvorschläge der AfD. „Ohne belastbare Zahlen und Fakten können wir nicht weiter diskutieren. Woher soll das Geld kommen?“ sagte er.
Auch Gerd Böttger von den Linken zeigte Verständnis für den Wunsch vieler Bürger, die Paulshöhe zu erhalten. Jedoch verwies er darauf, dass die Entscheidung bereits gefallen sei. „Irgendwann muss man auch mal aufhören,“ so Böttger. Er forderte die Verwaltung auf, konkrete Zukunftsperspektiven für das Gelände vorzulegen.
Manfred Strauß (UB/FDP) verwies auf die bisherigen Beschlüsse und schätzte die Kosten für eine vollständige Sanierung des Platzes auf rund zwei Millionen Euro. „Das war der größte Fehler, den die Stadtvertretung in den letzten Jahren gemacht hat,“ erklärte er. Strauß und eein FDP-Kollege sprachen sich letztlich für den AfD-Antrag aus.
Mandy Pfeiffer von der SPD hingegen betonte die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt. „Auch wenn die Entscheidung schwerfällt, wir haben uns als Stadt bereits entschieden,“ sagte sie. Man müsse bei zukünftigen Vorlagen der Stadtverwaltung genauer hinschauen und klare Entscheidungen treffen.
CDU-Fraktionschef Rudolf verwies auf den schwierigen Beschluss, den die CDU damals mitgetragen habe, die Paulshöhe aufzugeben, um den Sportplatz in Lankow zu finanzieren. „Wenn man Beschlüsse trifft, dann muss man auch zu ihnen stehen,“ sagte er. Schwerin könne sich den Erhalt derzeit schlicht nicht leisten.
Letztlich votierten die AfD-Vertreter geschlossen für den Antrag, während die CDU ihn mehrheitlich ablehnte, mit einer Enthaltung. SPD, Linke und Grüne/Partei stimmten mehrheitlich gegen den Antrag, während es bei UB/FDP gemischte Reaktionen gab. Zwei Abgeordnete stimmten zu, andere enthielten sich. Steinmüller sowie Gröger enthielten sich der Stimme. Der Antrag wurde abgelehnt.
Korrekturhinweis: In einer vorherigen Version schrieben wir, dass die Mitglieder der Fraktion die Grüne, Die PARTEI geschlossen gegen Paulshöhe als Trainingsstätte stimmten. Dies war nicht korrekt. Einzelne Mitglieder, wie beispielsweise Martin Neuhhau enthielten sich.
Wenn Sie Beiträge wie diesen oder weitere nicht verpassen wollen, abonnieren Sie uns gerne kostenfrei. http://www.schwerin.news versteht sich als Demokratieprojekt. Wir bringen Nachrichten, News und Kommentare aus Schwerin. Ehrenamtlich, kostenfrei und ohne Paywall/ Bezahlschranke:



















