(stm) Zugegeben. http://www.schwerin.news nimmt die Mitglieder der Stadtvertretung beizeiten hart ran. Dennoch ist es verwunderlich, dass die politische Ebene der Stadt, die am nächsten an den Stadtbewohnern dran ist, ja im Grunde aus der Stadtbevölkerung heraus die Stadtgeschicke mal mehr oder weniger gut lenkt, nicht zum offiziellen Festakt eingeplant wurde. Den Stress abfangen, die innerstädtischen Strukturen belasten lassen, das darf Schwerin. Doch deren gewählte Vertreterinnen und Vertreter als mindestens an der zentralen Feierstunde teilhaben lassen…? Nö.
Für viele Schwerinerinnen und Schweriner bedeutet das große Fest zum Tag der Deutschen Einheit nicht nur Freude, sondern vor allem eines: Stress. Vom 2. bis 4. Oktober wird die Stadt mit Besuchern überflutet, und das bringt jede Menge Unannehmlichkeiten mit sich. Überall Sperrungen, Polizeibeamte wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr, keine Parkplätze, und man fragt sich: Wo kriege ich jetzt verlässliche Infos her? Wer beantwortet meine Fragen zu den Straßensperrungen oder zum Ablauf des Festes?
Normalerweise wendet man sich in solchen Fällen an die Stadtvertreter – diejenigen, die nah am Geschehen sind und den direkten Draht zu den Einwohnern haben. Sie kennen die Stadt, ihre Ecken und Kanten, und wissen meist genau, wo der Schuh drückt. Aber ausgerechnet die Menschen, die den Schwerinern im Alltag oft als erste Anlaufstelle dienen, scheinen bei den Feierlichkeiten nicht mitgedacht worden zu sein. Während 550 Ehrengäste, darunter Bundes- und Landespolitiker, zur Feststunde im Mecklenburgischen Staatstheater geladen sind, bleibt den Stadtvertretern die Tür verschlossen. Für diese sei schlicht kein Kontingent an Karten eingeplant.
Man könnte sich schon fragen, warum die, die im täglichen Kontakt mit den Bürgern stehen, keinen Platz bei dieser Feier finden. Schließlich tragen sie einen Großteil der Verantwortung, wenn es darum geht, die Schwerinerinnen und Schweriner durch diese stressige Zeit zu lotsen. Aber ausgerechnet beim größten Fest des Jahres bleiben sie draußen. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack.
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