(stm)
Eine zusätzliche Belastung steht den Schweriner Kleingärtnern bevor. Der Kreisverband der Gartenfreunde Schwerin e.V. informierte in einem Informationsschreiben über eine geplante Pachterhöhung für Kleingartenflächen, die sich im Eigentum der Landeshauptstadt befinden. Ab dem 1. Januar 2025 soll der Quadratmeterpreis von aktuell 12 Cent auf 18,52 Cent steigen. (www.schwerin.news berichtete) Diese Erhöhung um über 50 Prozent trifft bei den Kleingärtnern auf massiven Widerstand.
„Gegen diese massive Erhöhung kämpft der Kreisverband gegenwärtig an,“ erklärt der Verband in seinem Schreiben und betont, dass die Pachterhöhung ohne direkte Absprache mit ihnen geplant wurde. „Wir haben von der Erhöhung durch Zufall im Internet erfahren,“ heißt es weiter – eine deutliche Kritik an der fehlenden Transparenz und Kommunikation seitens der Stadtverwaltung. Der Kreisverband hat bereits Gespräche mit verschiedenen Fraktionen der Stadtvertretung aufgenommen und plant, in der November-Sitzung der Stadtvertretung öffentlich Stellung zu beziehen.
Die angekündigte Pachterhöhung ist jedoch nicht die einzige Mehrbelastung, die auf die Kleingärtner zukommt. Auch der Bundesverband der Kleingärtner Deutschland hat seine Mitgliedsbeiträge angepasst. Für das laufende Jahr erhöht sich der Beitrag bereits um 40 Cent, und im kommenden Jahr wird eine weitere Anhebung um 40 Cent erwartet. Der Kreisverband bittet daher die Vereinsvorstände, diese Änderungen bei der Rechnungsstellung zu berücksichtigen, da dies die Gesamtkosten für die Kleingärtner zusätzlich in die Höhe treiben wird.
Kritik an steigenden Gebühren und mangelnder Kommunikation
Der Kreisverband kritisiert nicht nur die Erhöhung an sich, sondern auch die Art und Weise, wie die Entscheidung kommuniziert wurde. Die Kleingärtner fühlen sich in ihren Rechten als Mieter nicht ernst genommen und beklagen das Fehlen eines transparenten Dialogs mit der Verwaltung. „Dies zeigt uns, wie ‚vertrauensvoll‘ die Zusammenarbeit in den verschiedenen Gremien der Verwaltung mit uns ist,“ schreibt der Vorstand sarkastisch. Die Gartenfreunde befürchten, dass diese Art der Entscheidungsfindung auch bei künftigen Themen zu ähnlichen Überraschungen führen könnte.
Neben den steigenden Pachten und Beiträgen gibt es auch Veränderungen im Versicherungsbereich. Ab 2025 wird die bisherige Kleingartenversicherung umbenannt und erhält einen neuen Namen. Die Beiträge sowie die Verwaltung und Abrechnung bleiben jedoch unverändert. Vereine, die ihre Vereinsgebäude über den KVD versichert haben, stehen vor der Entscheidung, ob sie diesen Vertrag aufrechterhalten oder zu einem anderen Anbieter wechseln möchten.
Finanzielle Auswirkungen auf die Kleingärtner und Perspektiven
Die geplanten Erhöhungen der Pacht und der Mitgliedsbeiträge setzen die Kleingärtner in Schwerin zunehmend unter Druck. Für viele ist der Kleingarten ein wichtiger Erholungsort und zugleich eine Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Doch die steigenden Kosten könnten es für einige unmöglich machen, ihre Parzellen zu halten. „Eine Erhöhung von über 50 Prozent trifft besonders ältere und einkommensschwache Gärtner hart,“ so ein Kleingärtner gegenüber unserer Redaktion.
Für den Kreisverband steht fest, dass diese Erhöhungen nur ein erster Schritt in einem längeren Verhandlungsprozess sein können. In der kommenden Stadtvertretersitzung wollen sie weiter gegen die steigenden Pachtpreise kämpfen und die Verwaltung dazu bewegen, sozialverträglichere Lösungen zu finden. Ob die Stadtverwaltung die Bedenken der Kleingärtner ernst nimmt und zu Gesprächen bereit ist, bleibt abzuwarten.
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