(stm) Eine geplante Versammlung der Reichsbürgerbewegung am 15. März 2025 in Schwerin rückt die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns ins Zentrum extremistischer Propaganda. Im Fokus der Veranstaltung stehen die Botschaften, die auch über Handzettel/ Flyer verbreitet werden. Diese dokumentieren nicht nur die ideologischen Ziele der Bewegung, sondern auch ihre gefährliche Ablehnung demokratischer Strukturen. Wir konnten einen Blick auf die „Handzettel“ werfen.
Zu ähnlichen Veranstaltungen in den Vorjahrenkamen stets mehrere hundert Teilnehmende.
Die Botschaften auf den Handzetteln: Die Reichsbürgerbewegung verbreitet ihre Ansichten mit einer klaren Struktur:
- Behauptung der Handlungsunfähigkeit Deutschlands: Laut den Handzetteln sei das Deutsche Reich seit dem 28. Oktober 1918 „handlungsunfähig“, und alle Bürger stünden bis heute „unter Kriegsrecht“. Diese Narrative dienen dazu, das Vertrauen in die Bundesrepublik zu untergraben und die Notwendigkeit einer Rückkehr zu den Strukturen von 1871 zu propagieren.
- Forderung nach einem neuen Kaiser: Die Bewegung fordert die Einführung eines Präsidenten des Bundes sowie die Wiederherstellung einer konstitutionellen Monarchie. Dies wird als unverzichtbar für die Aufhebung des angeblichen „Belagerungszustands“ dargestellt.
- Gemeinschaft und Ahnenkult: Die Handzettel betonen den „unbedingten Willen“ und die „Verbindung zu unseren Ahnen“ als Grundlage für Freiheit und Selbstbestimmung. Die Bewegung versucht, eine nostalgische und verklärte Vision einer gemeinschaftlichen Gesellschaft zu etablieren, die in scharfen Kontrast zur modernen Demokratie steht.
- Heimath und Weltfrieden: Unter dem Deckmantel von Begriffen wie „Frieden, Freiheit, Souveränität“ und „Gerechtigkeit für alle Völker“ tarnt die Bewegung ihre rechten und extremen Ansichten. Diese Botschaften sollen breite Bevölkerungsschichten ansprechen und das wahre extremistische Ziel verschleiern.


Die Veranstaltung in Schwerin
Das „große Treffen der 25+1 Bundesstaaten“ soll am Alten Garten in Schwerin stattfinden, begleitet von einem Umzug durch die Stadt. Die Organisatoren setzen auf eine symbolträchtige Inszenierung mit historischen Fahnen der 26 vermeintlichen Bundesstaaten und Redebeiträgen, die ihre Kernbotschaften verstärken sollen. Dadurch soll versucht werden, die Ideologie in ein harmlos wirkendes Gewand von Tradition und Kultur zu kleiden. Nach Informationen von www.schwerin.news werden aktuell Fahrgemeinschaften gebildet und bereits Hotelzimmer gebucht. Ebenso wird derzeit nach einem Spielmannszug gesucht, der den Fahnenumzug mit traditioneller Musik begleiten soll.
Delegitimation der Bundesrepublik
Die Organisatoren versuchen offenbar, unter dem Deckmantel einer Traditionsveranstaltung ihre Ideologie einer Delegitimation des Staates zu verbreiten. Die offensichtliche Ablehnung der Demokratie und die offene Delegitimation der Bundesrepublik Deutschland scheint derzeit nicht dazu zu führen, dass die Landeshauptstadt Schwerin diese Veranstaltung unterbindet.
In diversen Dokumenten und Videos wird mehr als deutlich, dass es den Reichsbürgern nicht um eine kulturelle Veranstaltung geht, sondern um eine offene Zurschaustellung ihrer politischen Ansichten.
So beispielsweise in einem Video aus der offiziellen Telegram-Gruppe der Bewegung unter dem Titel „Ziele“, in dem deutlich und unverhohlen die Wiedereinsetzung des Kaisers gefordert wird.
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http://www.schwerin.news hat sich mit einer Anfrage an die Pressestelle der Stadt gewendet um hier weitere Informationen zu erhalten. Sobald die Antworten da sind, werden wir erneut berichten.
http://www.schwerin.news wird weiter an dem Thema dran bleiben.

















