(stm)
Die Rasen-Idee ist vom Tisch. Auch wenn es auf nahezu sämtlichen Entwürfen mit viel Grün ummalt ist, wird das „Denkmal“ vor der Staatskanzlei ein trostloses Plätzchen bleiben.
Für die Fläche um die Plastik „Reigen“ von Julia Hansen an der Staatskanzlei bleibt es bei der wassergebundenen Decke – also einer sandig-kiesigen, baumlosen Gestaltung. Das geht aus einem Schreiben des Finanz- und Digitalisierungsministeriums vom 29. September 2025 hervor, das der Oberbürgermeister als Anlage in seine „Mitteilungen“ zur Stadtvertretung am 10. November aufnimmt. Der politische Auftrag der Stadtvertretung vom 27. Januar 2025, mit dem Land eine Grünfläche zu verhandeln, ist damit faktisch gescheitert.
Die Begründung ist eindeutig: Denkmalschutz vor Rasen. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege hatte bereits 2022 nach einem Vor-Ort-Termin festgelegt, dass sich die Platzoberfläche in Materialität und Farbton am „Alten Garten“ orientieren soll – ruhig, großflächig, ohne kleinteilige Zergliederung. Eine Rasenlösung würde, so das Ministerium, wegen der notwendigen barrierefreien Erschließung des Kunstwerks zwangsläufig wieder Wege, Kanten und Übergänge erzeugen und damit genau jene „Kleinteiligkeit“ zurückbringen, die das LAKD ablehnt. Maßgeblich sei die Linie aus dem LAKD-Schreiben vom 31. März 2022; die jüngere Einschätzung der Landeskonservatorin vom 8. Juli 2025, auf die sich der Oberbürgermeister berief, hält die Staatshochbauverwaltung für nicht nachvollziehbar.
Auch praktische Gründe sprechen laut dem Landesministerium gegen Rasen: In Hitze- und Trockenphasen müsste die Fläche regelmäßig bewässert werden, um repräsentativ zu bleiben; echte klimatische Entlastung brächte nur großkroniger Baumbestand – der an diesem Sicherheitsstandort nicht zulässig ist. Dazu kommt das Akzeptanzproblem einer erneuten Umplanung kurz nach Fertigstellung.
Unterm Strich bleibt der Platz, was er derzeit ist: eine „ruhige“ Verbindungsspange zwischen Demmler-Bau und Klosterstraßen-Denkmal – sandig in der Anmutung, kahl in der Silhouette. Wer sich mehr Grün am „Reigen“ erhofft hatte, bekommt vorerst eine Absage aus dem Land: Neu planen, neu begrünen, neu bepflanzen – das ist nicht vorgesehen.
So wurde es mal geplant: Kunst Staatskanzlei: Kulturportal


















