(Pressemitteilung epd). Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer bei Wismar hat der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern vermehrte direkte Anfeindungen und Hetze gegenüber Geflüchteten beklagt. Geflüchtete wendeten sich immer wieder an den Flüchtlingsrat, weil sie Beschimpfungen auf der Straße ausgesetzt seien, sagte die Vorsitzende, Ulrike Seemann-Katz, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Schwerin. Hinzu kämen pro-russische Botschaften auf den sogenannten Montagsdemos.

Dass in Krisenzeiten die Stimmung in der Bevölkerung kippe, sehe sie als bundesweites, in den östlichen Bundesländern jedoch verstärktes Problem. Es erfolge gerade über soziale Medien auf russischer Seite eine intensive Meinungsmache, um die Gesellschaft zu spalten. Auch der öffentliche Diskurs in den vergangenen Wochen löse Besorgnisse in der Bevölkerung aus. Russische Desinformation und rechte Propaganda würden so „auf fruchtbaren Boden fallen“, sagte Seemann-Katz.

Zeitgleich würden auch russische Einwohner vermehrt in Mecklenburg-Vorpommern ankommen, Kriegsdienstverweigerer oder Journalisten, berichtete Seemann-Katz. Hier warnte sie vor vermehrten Konflikten zwischen russischstämmigen Menschen und Ukrainern und Ukrainerinnen, auch wenn Flüchtlinge aus Russland in Mecklenburg-Vorpommern zunächst in Erstaufnahmeeinrichtungen aufgenommen werden. „Die Konflikte zwischen Ukrainern und Menschen aus Russland waren schon vor 2014, als der Krieg eigentlich schon begann, vorhanden. Jetzt haben diese sich verschärft und gehen durch ganze Familien“, so die Vorsitzende des Flüchtlingsrates.


Mittwochabend kam es zu einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft  im Landkreis Nordwestmecklenburg. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Gegen 21.20 Uhr kam es am Mittwochabend zu einem Brandausbruch in dem Hotel „Schäfereck“, welches seit April 2021 als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Zum Zeitpunkt des Brandes waren 14 Bewohner überwiegend ukrainischer Herkunft sowie drei Mitarbeiter im Gebäude. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr hat die Brandstelle unter Kontrolle. Ob das Gebäude einsturzgefährdet ist, muss durch einen Sachverständigen festgestellt werden.


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