(stma) Als K.-o.-Tropfen (auch: K.-o.-MittelKnockout-TropfenDate-Rape-Drogen oder Vergewaltigungsdrogen) werden sedierend wirkende Stoffe bezeichnet, die im Rahmen von Straftaten wie Sexual- und/oder Eigentumsdelikten genutzt werden, um die Opfer zu betäuben und damit wehrlos zu machen. Sie werden Opfern unbemerkt oder heimlich verabreicht. Dazu werden sie zumeist in Getränke oder andere Drogen, manchmal auch in Speisen gemischt. Nach Erwachen können sich die Opfer häufig aufgrund von Gedächtnislücken für die Wirkungszeit nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Das macht den strafrechtlichen Nachweis der Tat oft schwierig.

Bildquelle: K.O.-Tropfen (dpa/picture alliance/Achim Scheidemann)

Anlass: Leserhinweis.

An unsere Redaktion wurde mit dem Thema herangetreten, weil es in den vergangenen Wochen zu einer Häufung von Fällen gekommen sein soll.

Wir haben diesen Hinweis zum Anlass genommen bei der Polizei in Schwerin nachzufragen. Vorweg kann gesagt werden, dass auch die Polizei davon ausgeht, dass das „Dunkelfeld“ höher ist, als die Zahl der bekannten Fälle. Einen Anstieg kann die Schweriner Polizei hingegen nicht feststellen. „Lediglich“ Zwei Fälle sind in Schwerin dieses Jahr bei der Polizei dokumentiert. Nach Ansicht der Redaktion, zwei Fälle zu viel.

Aufgrund einer stets angebrachten Sensibilisierung zu dem Thema, hat sich die Redaktion dennoch entschlossen die Anfrage nebst Antworten zu veröffentlichen.

Antwort der Polizei auf die Anfrage, ob es zu einer Häufung von K.o. Tropfen in Schwerin kam:

„Die Erkenntnislage der Schweriner Polizei zu dem von Ihnen angefragten Deliktsfeld beschränkt sich auf tatsächlich bekanntgewordene Fälle, dem sogenannten Hellfeld. Eventuelle Fälle, die der Polizei nicht angezeigt wurden, bewegen sich im Bereich des Dunkelfeldes und sind somit naturgemäß statistisch nicht auswertbar.

Im laufenden Jahr sind uns zwei Sachverhalte angezeigt worden, zu denen die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. In beiden Fällen äußerten weibliche Geschädigte nach dem Besuch örtlicher Lokalitäten den Verdacht, dass Ihnen gegen ihren Willen KO-Tropfen verabreicht worden sein könnten. Zu Folgestraftaten kam es in beiden Fällen nicht. Belastbare Angaben zu möglichen Tatverdächtigen liegen gegenwärtig nicht vor.

Eine Gegenüberstellung der deliktsbezogenen Fallzahlen zwischen den Jahren 2021 und mit den beiden Fällen in 2022 erscheint nicht zielführend, weil das Jahr 2021 von mehrfachen Schließungen der Gastronomie im Rahmen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen geprägt war. Ich kann Ihnen aber für das Jahr 2021 mitteilen, dass die Thematik auch in diesem Zeitraum keinen Schwerpunkt darstellte.

Die Polizei rät, keine Getränke von Unbekannten anzunehmen. Auch sollten bereits ausgeschenkte Getränke nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.

Wer annimmt, dass ihm unbemerkt KO-Tropfen verabreicht worden sind, sollte sich umgehend an die Polizei wenden und den Sachverhalt anzeigen.

Von großer Bedeutung ist dann die unverzügliche Aufnahme polizeilicher Ermittlungen, um die Tat nachweisen zu können.“


Interessanter Beitrag für weitere Informationen:

https://www.deutschlandfunk.de/k-o-tropfen-es-ist-als-wird-man-ausgeknipst-100.html


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