(stm) In den letzten Tagen ist das Regenwetter alles andere als angenehm. Die Kinder und Jugendlichen der Stadt – und auch Eltern verbringen die meiste Zeit drinnen. Doch das muss nicht sein, in Schwerin gibt es einige spannende Orte, die es sich auch bei Regenwetter lohnt zu besuchen. So zum Beispiel das Schweriner Flippermuseum. Bei einem Besuch vor wenigen Wochen konnten wir uns über die Geschichte des Museums informieren und die Technik ausprobieren. Ein ganz besonderes Erlebnis.

Zeitreise durch die faszinierende Welt der Flipperkultur

Das Schweriner Flippermuseum entführt seine Besucher auf eine aufregende Zeitreise durch die Geschichte der Flipperkultur. Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von über 100 Flipperautomaten, Videospielautomaten und Musikboxen aus verschiedenen Jahrzehnten. Die Geräte stehen nicht verstaubt in einer Ecke, sondern dürfen und sollen von den Gästen bespielt werden. Jeder Raum eine Epoche. Wechselt man die Räume, wandert man durch die Zeit der Flipper.

Das Ziel des Museums ist es nach eigener Aussage, ein breites Spektrum an Geräten zu sammeln und zu präsentieren, um die Vielfalt und Entwicklung der verschiedenen Flipper zu zeigen. Dabei werden die Besucher auf eine Reise durch die Jahrzehnte mitgenommen, die die Entwicklung der Flipper von ihren Anfängen bis in die heutige Zeit nachvollziehbar macht.


Die Ausstellung beginnt mit den 30er Jahren, als die ersten kommerziellen Flipperautomaten auftauchten. Diese waren noch reine Mechanik ohne elektrische Elemente. In den 50er Jahren wurden die Geräte bunter und erhielten die berühmten Flipperhebel, die bis heute zum Spielen genutzt werden.

Die 60er Jahre brachten Walzenlaufwerke und Glockenspiele in die Flipperwelt, die mediale Themen der Gesellschaft in die Automaten einfließen ließen. Mit den 70er Jahren hielt die Elektronik Einzug, und die Flipper erlebten eine Hochkultur, die von Technikbegeisterten und Spielern gleichermaßen gefeiert wurde.

Die 80er Jahre markierten eine Zeit der ansteigenden Komplexität der Flipperautomaten, wurden jedoch auch von einem Rückgang in der Flipperindustrie geprägt. Doch in den 90er Jahren gab es ein letztes, erfolgreiches Aufbäumen der Flipperindustrie mit computergesteuerten Mega-Flippern und Plastik-Spielzeug, begleitet von fesselndem Turbo-Sound.

Die 2000er Jahre brachten schließlich eine Zeit, in der die Flipperindustrie mit Kinothemen-Flippern und billiger Produktion kämpfte. Doch in den 2010er Jahren gab es ein kleines „Comeback“ für den Flipper, als die Retro-Welle die Flipperkultur wiederbelebte. STERN, die letzte verbleibende Firma, feierte mit tollen neuen Flippern Erfolge, und es gründeten sich sogar neue Flipperfirmen.

Aktiv das „Flippern“ erleben.

Das Schweriner Flippermuseum ermöglicht es den Besuchern nicht nur, die historischen Flipperautomaten zu betrachten, sondern sie auch aktiv zu erleben. Jedes Gerät darf ausprobiert und gespielt werden, wodurch ein einzigartiges Erlebnis entsteht. Zusätzlich werden umfangreiche Informationen zur Geschichte, Kunst und Technik der Flipper geboten, um den Besuch zu einer lehrreichen Erfahrung zu machen.

Das Museum

Die 400 Quadratmeter große Ausstellungsfläche des Museums umfasst 16 verschiedene Themenräume, die die vielfältige Flipperkultur darstellen und Themen aus den vergangenen Jahrzehnten aufgreifen. Von einem Filmraum über Themenräume wie „Kino und Fernsehen“, „Abenteuer- und Fantasy“ bis hin zu einem Technikraum, der die analoge EM-Technik und die Digitaltechnik zeigt, gibt es viel zu entdecken.

Der Verein

Das Flippermuseum Schwerin ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dem Sammeln und Restaurieren von alten Flipper- und Arcade-Automaten sowie Musikboxen verschrieben hat. Dabei steht das aktive Erleben im Vordergrund, wodurch die Besucher in die faszinierende Welt der Flipperkultur eintauchen können.

Das Museum sucht engagierte Betreuer für den Museumsbetrieb an den Wochenenden und Mitglieder, die gerne bei der Instandhaltung der vielen Geräte helfen möchten. Interessierte können jederzeit Kontakt aufnehmen oder das Flippermuseum besuchen und über PayPal oder Spenden auf das Konto bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin zur Erhaltung dieser besonderen Freizeitkultur beitragen.

Das Schweriner Flippermuseum ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern auch ein Erlebnisort für die ganze Familie, für Groß und Klein, für Jung und Alt. Es lädt zum Spaß haben ein und veranschaulicht auf unterhaltsame Weise die gesellschaftliche und technische Entwicklung der Flipperautomaten im Laufe der letzten hundert Jahre.

Und das Beste, egal wie das Wetter ist, das Flippermuseum in der Friesenstr. 29, 19059 hat auch in den Sommerferien jeden Samstag und Sonntag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr für alle Besucher geöffnet.


Hier einige der Geräte die bespielt werden können:

ExponatHersteller
Turnier Golf, 1934Max Jentsch & MeerzBergmann (Deutschland)
Clipper, 1954Max Jentsch & MeerzBergmann (Deutschland)
A-Go-Go, 1966Williams (USA)
Sindbad, 1978Gottlieb (USA)
Mr. and Mrs. Pacman, 1982Bally (USA)
Bram Stoker’s Dracula, April 1993Williams (USA)
Tales of the Arabian Nights, 1996Williams (USA)
Lost in Space, 1998SEGA (USA)
Revenge from Mars, 2000Bally (USA)
TRON, 2012STERN (USA)

Mehr Informationen zur Geschichte, Öffnungszeiten und Aktionen des Flippermuseum:

https://www.flippermuseum-schwerin.de/


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