(stm)
Am kommenden 13. August wird in Schwerin ein Moment der Besinnung stattfinden Gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur wird die Stadt Schwerin an die tragischen Ereignisse erinnern, die sich vor 62 Jahren an der innerdeutschen Grenze ereignet haben.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr am Demmlerplatz mit einer feierlichen Kranzniederlegung. Dort steht die Tafel, die an diejenigen erinnert, die unter der kommunistischen Gewaltherrschaft gelitten haben.
Die Berliner Mauer: Symbol der Teilung und des Leids
Der 13. August ist ein Datum, das in der deutschen Geschichte eine düstere Rolle spielt. An diesem Tag im Jahr 1961 wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen, ein Symbol der Teilung, das Familien zerriss und das Leben vieler Menschen tragisch veränderte. Die Mauer stand fast 30 Jahre lang und forderte viele Opfer.
Die Zahlen sind erschütternd: Mehr als 30 Menschen starben an der innerdeutschen Grenze in Mecklenburg, mindestens 174 verloren ihr Leben bei Fluchtversuchen über die Ostsee, und unzählige weitere wurden festgenommen und verurteilt.
Sebastian Ehlers, der Stadtpräsident von Schwerin, sprach in einer Pressemitteilung über die Bedeutung des Gedenkens und sagte: „Wir dürfen nicht vergessen, was die Mauer den Menschen in Schwerin und der DDR insgesamt angetan hat. Wir müssen uns erinnern!“
Ein Beispiel für den Mut und die Tragödie der Teilung: Die Geschichte von drei Jugendlichen aus Schwerin
In diesem Kontext der Erinnerung und des Gedenkens ist es wichtig, die Geschichten derjenigen hervorzuheben, die direkt von der Teilung betroffen waren. Eine solche Geschichte ist die von drei Jugendlichen aus Schwerin, die vor 62 Jahren einen Fluchtversuch unternahmen, der tragisch endete.
Der Traum von Freiheit: Drei Jugendliche und ihr Plan
In den 1960er Jahren, einer Zeit des Umbruchs und der Rebellion, träumten Reinhold „Peti“ Brückner, Christian Block und Bernd-Peter Dibbern von einem Leben jenseits der Grenzen der DDR… Sie lernten sich über den Fußball auf der Paulshöhe kennen. Tauschten sich aus und fassten gemeinsam den Entschluss die DDR zu vrelassen. Fluchtweg war die Ostsee. Für diesen Plan bereiteten sich die drei jugendlichen vor.
Sie trainierten ausgiebig im Ostorfer See, bereiteten sich auf die Flucht über die Ostsee vor. Ausgerüstet mit Schwimmflossen, Hautcreme und Kondensmilch, waren sie entschlossen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Am 28. August 1965 setzten sie ihren Plan in die Tat um. Der Zug nach Bad Kleinen, dann nach Klütz, führte sie zur Ostseeküste. Das Leuchtfeuer in der Lübecker Bucht sollte ihr Wegweiser sein. Ihr Freundeskreis war eingeweiht, und Reinholds Mutter fand einen Brief, der seine Abwesenheit mit einem Fußballturnier erklärte.
Die Flucht, die Entdeckung, die Tragödie
Doch die Freiheit war nicht so nah, wie sie dachten. Kurz nach ihrer Abreise wurden sie als vermisst gemeldet. Die Kriminalpolizei fahndete, acht Jugendliche wurden verhaftet. Die Bezirksleitung der SED meldete, dass die Grenze durchbrochen worden war…
Erschossen?
Dann die schreckliche Entdeckung: Drei Wasserleichen, geborgen am 7. und 11. September. Die Eltern wiesen auf Einschusslöcher in den Brüsten von Reinhold und Christian hin. Der Verdacht eines gewaltsamen Todes lag in der Luft.
Die Beerdigungen folgten: Reinhold und Christian am 21. September (in einem gemeinsamen Grab), Bernd-Peter zwei Wochen später. Der Kreisstaatsanwalt sprach, um Gerüchte zu zerstreuen, aber die Wahrheit war nicht zu leugnen. In einer öffentlichen Einwohnerversammlung wurde die Bevölkerung über Straftaten und Vorkommnisse im Zusammenhang mit „kriminellen“ Jugendlichen aufgeklärt. Über die gewaltsame Ermordung der drei Jugendlichen kein Wort, von Bedauern, keine Spur.
Die juristischen Folgen zogen sich hin. Zwei Jugendliche wurden im Dezember wegen ihrer Fluchtvorbereitungen verurteilt, vier weitere im Januar 1966. Die Strafen reichten von Gefängnis bis Zuchthaus.
Die Schweriner Zeitung „blick“ fasste die Tragödie in einer Schlagzeile zusammen: „Wer so lebt, lebt ohne Würde.“ und nahm den drei Jugendlich selbst nach ihrem Tode dadurch die Würde.
Erinnerung und Nachdenken: Ein Aufruf zum Gedenken
Die Geschichte dieser drei Jugendlichen ist mehr als eine Schlagzeile. Sie ist eine Erinnerung an eine Zeit, in der Freiheit ein Risiko war, und an drei junge Menschen, die bereit waren, dieses Risiko einzugehen. Ihre Geschichte bleibt ein Mahnmal für den Wert der Freiheit und die Tragödie, die sie manchmal fordert. Sie erinnert uns daran, dass der Traum von Freiheit manchmal einen hohen Preis hat, und dass diejenigen, die danach streben, nicht vergessen werden dürfen.
Die Veranstaltung am 13. August in Schwerin bietet eine Gelegenheit, innezuhalten und über die Vergangenheit nachzudenken, aber auch, um diejenigen zu gedenken, die ihr Leben verloren haben oder unter der Teilung gelitten haben. Der 13. August sollte nicht nur als ein Tag der Trauer, sondern auch als ein Tag der Erinnerung und des Nachdenkens betrachtet werden. Es ist eine Chance, die Lehren der Geschichte zu würdigen und sicherzustellen, dass die Opfer der Teilung niemals vergessen werden.
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