(stm/ Kommentar)
Gibt es nichts wichtigeres? Doch natürlich. Schaut euch gerne bei http://www.schwerin.news um. Über die wirklich wichtigen Themen der Stadt schreiben wir auch.
Kommentar/ Meinung zum Schweriner Altstadtfest-Feuerwerk: Eine Enttäuschung für die Besucher aufgrund falscher Versprechungen.
Man könnte jetzt über die Flut von Einwegplastikmüll auf dem Altstadtfest reden, der eigentlich nach einem Beschluss der Stadtvertretung auf Stadtfesten untersagt ist. Darüber das andere Veranstalter sich daran halten, auf dem Altstadtfest aber anscheinend derartige Beschlüsse der Stadtvertretung nicht gelten. Über die Umweltbilanz könnte man auch reden, oder das ein Feuerwerk für Haustiere alles andere als angenehm ist. Aber in dieser Kritik soll es um große – über die Presse gestreute Versprechen gehen, und warum man das kritisieren darf und muss.
Handwerklich gut, der Veranstalter hat durch zu große Versprechen Wirkung verzerrt
Es gibt Momente, in denen man sich einfach nur ärgert. Das Schweriner Altstadtfest sollte ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender sein, und viele von uns hatten sich auf ein beeindruckendes Feuerwerk gefreut. Doch was dann geschah, ließ viele von uns verwundert und verärgert zurück.
(!) Es sei vorweg gesagt, dass die Feuerwerker handwerklich gesehen einen ausgezeichneten Job gemacht haben. Die pyrotechnischen Effekte und die Choreografie waren beeindruckend und zeugten von Können und Professionalität. Leider kann man das Gleiche nicht über den Veranstalter Matthias Wölk sagen.
Man (und Frau) kennt es: „Das waren aber keine 15 Minuten“.
In der offiziellen Ankündigung über die SVZ wurde ein Feuerwerk von „mindestens 15 Minuten“ versprochen, das „doppelt so lang wie die vorherigen“ sein sollte. Das sagte der Veranstalter Wölk. Doch die Realität sah anders aus. Das Feuerwerk begann um 22:45 Uhr und dauerte lediglich 7 bis 8 Minuten. Das ist nicht nur eine kleine Abweichung von der Ankündigung, sondern eine erhebliche Enttäuschung für diejenigen, die extra wegen dieses speziell angekündigten Höhepunkts gekommen waren.
Feuerwerker wussten nichts von 15 Minuten Ankündigung
Nach uns vertraulich zugespielten Informationen haben die Feuerwerker entgegen der Ankündigung des Veranstalters das Feuerwerk auch nur für 7 bis 8 Minuten geplant. 15 Minuten waren gar nicht abgesprochen, und auch gar nicht finanziell eingeplant. Es scheint sich somit zu bestätigen das der Veranstalter des Altstadtfestes sich die 15 Minuten und mehr schlicht ausgedacht hat.
Weswegen so große Worte?
Es stellt sich die Frage: Wieso hat der Veranstalter so deutlich übertrieben? Wenn man eine öffentliche Ankündigung über die Presse macht, sollte sie zumindest halbwegs der Realität entsprechen. Die Übertreibung von Herrn Wölk hat weder den Feuerwerkern noch den Gästen, die extra wegen der Aussicht auf ein längeres und spektakuläreres Feuerwerk gekommen waren, einen Gefallen getan. Das gute Handwerk der Feuerwerker geriet so völlig in den Hintergrund, das zur „Halbzeit“ für die Besucher auf einmal alles zu Ende war – man eben mehr erwartet hatte.
Wir haben am Sonntagvormittag bei Wölk angefragt. Gelesen wurde die Email. Beantwortet leider bisher nicht, das mag an den Abbauarbeiten liegen. Sollte eine Antwort kommen, werden wir dies in diesem und einen weiteren Beitrag ergänzen.
Unfairer Wettbewerb?
Es ist wichtig zu bedenken, dass es an diesem Abend viele andere Veranstaltungen in Schwerin gab. Wer weiß, ob einige von ihnen möglicherweise mehr Gäste angezogen hätten, wenn der Veranstalter im Vorfeld nicht so viel mehr versprochen hätte, als tatsächlich geboten wurde. Und nochmal das Feuerwerk war gut und handwerklich in Ordnung. Nur eben nicht das was der Veranstalter über die größte Regionalzeitung verlautbaren ließ.
Besonders bedauerlich ist auch die Tatsache, dass viele Schwerinerinnen und Schweriner sowie Menschen aus dem Umland aufgrund der Ankündigung extra zum Pfaffenteich gekommen sind. Das Feuerwerk an sich war zweifellos handwerklich gut gemacht, aber durch die übertriebene Ankündigung in der SVZ („Es wird mit mindestens 15 Minuten doppelt so lang wie die vorherigen Feuerwerke“) wurden die Erwartungen vieler nicht erfüllt.
Realistische Versprechen und dann überraschen wäre besser
Es ist höchste Zeit, dass Veranstalter wie Matthias Wölk sich bewusst werden, dass sie die Erwartungen der Öffentlichkeit nicht grundlos in die Höhe schrauben sollten. Es ist besser, realistische Versprechungen zu machen und sie dann zu übertreffen, als hohe Erwartungen zu wecken und sie nicht erfüllen zu können. In diesem Fall hat die Übertreibung und Unwahrheit dem Schweriner Altstadtfest sicherlich keinen Gefallen getan und bei vielen Besuchern einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
http://www.schwerin.news veröffentlich regelmäßig Kommentare und (unbequeme) Meinungen. Wenn Sie Beiträge wie diesen nicht verpassen wollen abonnieren Sie uns gerne:















