(KaJa)
Am 13.09. fand auf Einladung von Heiko Lietz eine Veranstaltung am Denkmal „Runder Tisch“ statt. Der Künstler und „Erschaffer“ des „Runden Tisches“ Guillermo Steinbrüggen sprach über die Entstehungsgeschichte des Denkmals. Aber auch, dass er seine Kunst nicht losgelöst von zeitgeschichtlichen Ereignissen schafft.
Als Spanier, der das Ende der Franko-Diktatur erlebte, in Berlin studierte und 1985 nach Lübeck umzog, hat er auch die Wende politisch bewusst erlebt und die Erfahrungen vom Ende der Diktaturen in dem Denkmal verarbeitet hat. Die friedliche Revolution hat gezeigt, dass Diktaturen auch durch gewaltfreie Methoden der sozialen Verteidigung zu Fall zu bringen sind. Ein wichtiger Bestandteil waren die Runden Tische.
Steinbrüggen erläuterte die 5 Figuren am runden Tisch, der Ebene der Verständigung. Den Advokaten oder Politiker, das betrachtende Volk, das auf die Kommunikationsebene will, den Grenzüberschreitenden, der im Zickzack für revolutionäre Veränderung eintritt, steht neben den dunklen Mächten, die das Alte stützen und auf das opportunistische, dienende Kapital schielt. Er schuf aber noch eine 6. Figur, die an dem Tisch aber keinen Platz mehr fand.
Nach dem kurzen Bericht des Künstlers stellte das damalige Mitglied des zentralen runden Tisches der DDR, Heiko Lietz, dem Bildhauer verschiedene Fragen. So wurde auch über die Reaktion von Schwerinerinnen und Schwerinern zu dem Denkmal bei dessen Installation gesprochen.
So sagte Heiko Lietz, dass die Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit damals, und heute zu einer Rückbesinnung zu den damaligen Diskussionen die wir in der heutigen Zeit wieder bräuchten. Er schlug auch den Bogen zu der kommenden Kommunalwahl (9.6.24). Er empfahl, das „Denkmal als lebendigen Impuls“ wahrzunehmen, um sich zusammenzusetzen und zu reden, trotz teilweise größeren politischen Unterschieden, gemeinsam zum Schutz der Demokratie einzutreten. Als Abschluss sangen die teilnehmenden Personen eine moderne Textversion von „die Gedanken sind frei“.
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