(stm)
Schwerin – Der Neubau für die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter in Schwerin, ein Projekt, das aufgrund seiner Bedeutung für die städtische Infrastruktur und die lokale Arbeitsverwaltung von öffentlichem Interesse ist, sieht sich weiterhin mit Verzögerungen konfrontiert. Die Ursachen dafür liegen in den weitreichenden Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, die auch durch die Nachwirkungen der Corona-Krise beeinflusst werden. Diese Informationen wurden in einer kürzlichen Anfrage der Fraktion DIE LINKE von Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier dargelegt.
In seiner Antwort betonte Dr. Badenschier, dass seit Beginn der Rohbauarbeiten die Rahmenbedingungen in der Bauwirtschaft gravierenden Veränderungen unterworfen waren. Dies führte zu den bekannten Verzögerungen im Bauablauf. Die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter Schwerin, die als künftige Mieter fungieren, stehen nach Aussage des OB Badenschier in engem, lösungsorientierten Austausch mit dem Investor, um die Herausforderungen zu bewältigen. Was genau zwischen dem Bauträger und dem Jobcenter/Arbeitsamt abgesprochen ist, sagte der OB hingegen nicht.
Zuschlag bereits 2020 erteilt
Der Investor hinter dem Bauvorhaben ist die Firma Büro S Schwerin GmbH, c/o Strassberger Immobilien GmbH, welche den Zuschlag für das Projekt im Dezember 2020 erhielt. Diese Entscheidung fiel nach Angeben des Oberbürgermeister nach einem umfangreichen Markterkundungs- und Vergabeverfahren, das auch die bisherige Liegenschaft der Arbeitsverwaltung einschloss.
Noch 2023 sollen weitere Baumaßnahmen stattfinden
Die aktuellen Mietverträge für die Standorte der Bundesagentur für Arbeit und des Jobcenters am Margaretenhof laufen bis Mitte 2025 bzw. Ende 2023. Die Verhandlungen über eine mögliche Verlängerung dieser Verträge angesichts der Verzögerungen laufen bereits.
Dr. Badenschier konnte in seiner Antwort keine genauen Angaben zur Fortsetzung der Bauarbeiten machen, aber der Investor informierte beide Institutionen, dass die Bautätigkeiten am Rohbau noch im Jahr 2023 fortgesetzt werden sollen, mit dem Ziel, die Bezugsfertigkeit des Neubaus in der ersten Jahreshälfte 2025 zu erreichen.

Fotoquelle: unbekannt/Facebook
OB Badenschier gibt keine Auskunft über Baustopp
Zu den Bedenken hinsichtlich eines möglichen dauerhaften Baustopps und der Gefahr einer daraus resultierenden Bauruine äußerte sich der Oberbürgermeister nicht konkret. Ebenso blieben Fragen bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen am Rohbau, insbesondere im Hinblick auf das Eindringen Unbefugter, unbeantwortet.
Die Situation bleibt also weiterhin, wenn auch stockend, in Bewegung, und die Stadt Schwerin wie auch die beteiligten Institutionen hoffen auf eine baldige Lösung, um den Neubau voranzutreiben. Bis 2025 ist noch etwas hin.
Kommentar:
Umstrittener Standort
Der Rohbau, der den Anwohnerinnen und Anwohnern wie eine Ruine vorkommt, rückt durch die Verzögerungen verstärkt ins Blick der Öffentlichkeit. Dass der Oberbürgermeister in der Beantwortung der Anfrage von „hoffen“ spricht, zeigt wie unsicher die Angelegenheit zu sein scheint.
Falscher Standort? Während die Stadtverwaltung es stets betont, dass es ein Vorteil sei, das Gebäude auf dem Dreesch zu platzieren, gibt es Stimmen die mit Blick auf die Segregation (soziale Spaltung) nach wie vor die Standortwahl kritisieren. So zum Beispiel die ASK die die Standortwahl kritisch sieht. Die Schwerinerinnen und Schweriner wäre da das JC „direkt“ vor der Tür steht, kaum noch veranlasst durch die Stadt zu gehen…
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