(stm) Für viele Unternehmer in Schwerin bedeutet die Rückzahlung der Corona-Soforthilfen nicht nur finanzielle Belastung, sondern auch existenzielle Verzweiflung. Ein Gastronom berichtete http://www.schwerin.news, dass sein Restaurant während der Pandemie monatelang aufgrund der staatlichen Schließungen zu war. Die Soforthilfe rettete damals seinen Betrieb. „Damals war das Geld meine einzige Hoffnung“, sagt er. Jetzt stehe er jedoch vor der Herausforderung, das Geld zurückzuzahlen – teilweise mit Zinsen, da er Stundungsoptionen nutzen musste.
„Die Kosten steigen nach wie vor – Lebensmittel, Energie, alles wird teurer. Und dann diese Rückforderungen. Nächstes Jahr kommen auch noch erhöhte Gebühren und Steuern der Stadt Schwerin hinzu“, erklärt er uns mit einem resignierten Blick. Für ihn fühlt es sich an, als würde die Last immer größer. „Es ist so, als hätten wir in der Krise einen Rettungsring zugeworfen bekommen, und jetzt, wo wir gerade ein wenig wieder schwimmen können, zieht man uns runter.“
Enttäuschung über die Politik: „Wir mussten schließen, weil uns die Politik keine Wahl ließ. Jetzt sollen wir dafür noch Zinsen zahlen? Das ist nicht fair.“ Die Ratenzahlungen verschaffen ihm zwar Zeit, aber lösen das grundlegende Problem nicht. „Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“
Viele Unternehmer in Schwerin stehen vor ähnlichen Problemen: Die steigenden Betriebskosten, angeheizt durch die Inflation, allgmeine Preisteigerungen und die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, lassen kaum Spielraum für Rückzahlungen. Die Rückforderungen und Zinsen treffen die Betriebe hart, weil jeder Cent, den sie dafür zahlen, bei den täglichen Betriebsausgaben fehlen.
Hintergrund:
Während der Corona-Pandemie waren die Soforthilfen für viele Unternehmen lebenswichtig, um die wirtschaftlichen Folgen der staatlich verordneten Schließungen abzufedern. Die Hilfen basierten oft auf Schätzungen, da die Unternehmen die Höhe ihrer Einbußen zu dem Zeitpunkt nicht genau vorhersehen konnten. Jetzt fordert die Landesregierung Rückzahlungen, wenn die tatsächlichen Verluste geringer ausfielen als angegeben – inklusive Zinsen, wenn die Rückzahlung nicht fristgerecht erfolgt oder gestundet wurde.
Zusätzlich belastet die Unternehmer die aktuelle wirtschaftliche Lage: Hohe Energie- und Rohstoffkosten aufgrund von Inflation und dem Ukraine-Krieg verschärfen die Situation weiter. Viele fordern politische Unterstützung, vor allem den Verzicht auf die Zinsen, um die finanzielle Last zu mildern.
Unternehmer beklagen zudem, dass die Rückzahlungsbedingungen oft unklar formuliert sind. Viele kämpfen mit Unsicherheiten über die Fristen und die benötigten Nachweise. Während der Antragstellung mussten sie geschätzte Zahlen angeben, was jetzt zu Misverständnissen und Unsicherheit führt.
Kommentar:
Die Rückforderungen der Corona-Soforthilfen treffen viele Schweriner Unternehmen in einer besonders schwierigen Phase, da sie zusätzlich mit den Folgen von Inflation und steigenden Nebenkosten kämpfen. Die Hilfen, die während der Pandemie als Rettung galten, fühlen sich nun wie eine Strafe an – besonders durch die Zinsen. Stundungen und Ratenzahlungen bieten kurzfristige Erleichterung, aber die Politik muss mehr tun. Ein Verzicht auf Zinsen wäre ein notwendiger Schritt, um vielen Unternehmen das Überleben zu sichern und das Vertrauen in staatliche Hilfe zu stärken. Auch die kommunalpolitik könnte intervenieren und geplante Steuererhöhungen aussetzen, Kommunale Gebühren und Abgaben senken um den Unternehmerinnen und Unternehmern Freiraum zu geben.
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