(stm)

Die CDU-Fraktion der Stadtvertretung Schwerin stellte kürzlich eine Anfrage zur aktuellen Gewerbesteuersituation, auf die Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier nun geantwortet hat. Die Zahlen geben Einblick in die gewerbliche Struktur der Landeshauptstadt und die finanzielle Belastung der Unternehmen.

Anzahl der Unternehmen und Steuerpflichtige

Zum Stichtag 24. September 2024 waren in Schwerin insgesamt 6.924 aktive Gewerbebetriebe gemeldet. Doch nur ein Bruchteil davon leistet tatsächlich Gewerbesteuer: Im Jahr 2023 wurden 2.416 Unternehmen steuerlich veranlagt, was 34,9 % aller gemeldeten Betriebe entspricht. Von diesen waren 2.003 tatsächlich zahlungspflichtig, während die übrigen Erstattungen erhielten.

Durchschnittliche Gewerbesteuerlast

Die durchschnittliche Steuerlast pro Betrieb betrug im Jahr 2023 rund 21.896 Euro. Die Stadt betont jedoch, dass dieser Durchschnittswert nur eingeschränkte Aussagekraft besitzt, da die Steuerhöhe maßgeblich vom Gewinn des Unternehmens abhängt. Hierbei profitieren Einzelunternehmen und Personengesellschaften von einem Freibetrag auf die ersten 24.500 Euro Jahresgewinn.

Verteilung der Steuerbeträge

Die Spannweite der Steuerbeträge ist groß: Neun Unternehmen entrichteten siebenstellige Beträge mit einem kumulierten Steueraufkommen von rund 14,1 Millionen Euro. Weitere 88 Betriebe zahlten Beträge in sechsstelliger Höhe, was in Summe knapp 19,8 Millionen Euro ergab. Im mittleren Bereich waren 651 Unternehmen mit fünfstelligen Beträgen und 1.002 Betriebe mit vierstelligen Steuerlasten.

Interessant ist zudem, dass auch kleinere Beträge und sogar Erstattungen vorkamen. 93 Unternehmen erhielten im vergangenen Jahr dreistellige Rückerstattungen, während es bei 166 Unternehmen vierstellige und bei neun Betrieben sogar sechsstellige Erstattungen gab.

Einnahmen aus dem Industriepark Göhrener Tannen

Ein weiterer Punkt der Anfrage betraf den Industriepark Göhrener Tannen und dessen Beitrag zur Gewerbesteuer. Hier zeigt sich eine positive Entwicklung: Während 2014 nur 328.000 Euro an Gewerbesteuer verzeichnet wurden, stiegen die Einnahmen bis 2023 auf über 2,5 Millionen Euro. Insgesamt generierte der Industriepark in den letzten zehn Jahren eine Summe von rund 15,3 Millionen Euro für die Stadtkasse.

Die Antwort auf die CDU-Anfrage beleuchtet die Gewerbesteuerstruktur Schwerins und zeigt sowohl die Ertragsstärke als auch die finanzielle Belastung der gewerblichen Betriebe. Besonders die stetige Zunahme der Einnahmen durch den Industriepark Göhrener Tannen verdeutlicht die Rolle gezielter Ansiedlungen für das städtische Steueraufkommen. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Großteil der Unternehmen nur relativ kleine Steuerbeträge aufbringen muss – oder sogar Erstattungen erhält.

Hier kann die Anfragem nebst Antwort eingesehen und heruntergeladen werden:


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