(fab – KOMMENTAR)

Keine Direktkandidaten: BSW fehlen Geld und Zeit – Eine Herausforderung für junge Parteien

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat entschieden, bei der kommenden Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern udn somit auch im Wahlbereich Schwerin auf die Aufstellung von Direktkandidaten zu verzichten. Professor Dr. Peter Langer, Pressesprecher des BSW-Landesverbandes, nennt vor allem fehlende finanzielle Mittel und die enge Zeitplanung als Hauptgründe für diese Entscheidung. Probleme, von denen noch kleine Parteien nur träumen können.

Kein Geld für Direktmandate

„Uns fehlt schlicht das Geld“, erklärt Langer, der auf die immensen Anforderungen eines Wahlkampfes für Direktkandidaten hinweist. Obwohl das BSW über eine Reihe geeigneter Kandidaten verfügt, sei der organisatorische Aufwand enorm: zahlreiche Formalitäten und Fristen müssen beachtet werden. Der Wahlkampf für Direktkandidaten sei sowohl finanziell als auch zeitlich sehr belastend – ein Problem für eine junge Partei wie das BSW. „Der Wahlkampf ist sehr teuer und mit großem zeitlichen Aufwand verbunden“, sagt Langer.

Ein weiterer Aspekt ist die kurze Vorlaufzeit bis zur Bundestagswahl Ende Februar, die die ohnehin begrenzten Ressourcen der Partei weiter belastet. „Wir arbeiten alle in unseren Berufen, engagieren uns im BSW ehrenamtlich und machen Wahlkampf in unserer Freizeit“, erklärt Langer. Für die noch junge Partei wäre es daher kaum machbar, einen vollständigen Wahlkampf mit Direktkandidaten zu organisieren.

Die Bundestagswahl stellt bereits die dritte Wahl innerhalb eines Jahres seit der Gründung der Partei dar. Die finanziellen Mittel sind größtenteils aufgebraucht, und die Kostenerstattung für den Europa-Wahlkampf wird voraussichtlich erst nach der Bundestagswahl beim BSW eingehen. Hinzu kommt, dass der BSW in Mecklenburg-Vorpommern erst vor kurzem seinen Landesverband gegründet hat, was zu einem weiteren Mangel an Strukturen führt.

Trotz des Verzichts auf Direktkandidaten wird das BSW jedoch nicht inaktiv bleiben. „Wir konzentrieren uns auf die Zweitstimmen“, erklärt Langer. Auf der Landesliste des BSW bewerben sich neun hochqualifizierte Kandidaten aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns. Diese Strategie ermögliche es, die Kräfte der Kandidaten und Unterstützer zu schonen und gleichzeitig landesweite, konzentrierte Wahlkampfaktionen durchzuführen.

Kleinparteien stehen vor noch größeren Hürden

Im Vergleich zu anderen kleinen Parteien wie der Piratenpartei oder Volt, die vor noch größeren Herausforderungen stehen, stellt sich die Situation für das BSW als relativ vorteilhaft dar. Diese Parteien müssen innerhalb einer extrem kurzen Frist Tausende von Unterschriften sammeln, um überhaupt zur Bundestagswahl antreten zu können. Das BSW jedoch, als bereits in mehreren Parlamenten vertretene Partei, ist von dieser Hürde befreit. Dadurch kann sich das Bündnis ganz auf die Zweitstimmen konzentrieren, ohne sich mit der zeitaufwendigen und ressourcenintensiven Unterschriftensammlung auseinandersetzen zu müssen.

Diese Entscheidung des BSW, auf Direktkandidaten zu verzichten und sich auf Zweitstimmen zu konzentrieren, ist daher ein pragmatischer Schritt. Sie ermöglicht es der jungen Partei, ihre begrenzten Ressourcen effizient zu nutzen und dennoch eine starke Präsenz bei der Bundestagswahl zu zeigen.

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