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Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist einer der schönsten und größten Tagfalter in Mitteleuropa. Er fällt durch seine schwarz-gelbe Flügelzeichnung und seine blau-roten Augenflecken auf. Seine namensgebenden schwarzen “Schwänzchen” an den Hinterflügeln dienen als Ablenkung für Fressfeinde. Doch der Schwalbenschwanz ist in Mecklenburg-Vorpommern gefährdet und braucht unseren Schutz.
Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) möchte mehr über die aktuelle Verbreitung und den Bestand des Schwalbenschwanzes erfahren. Dazu ruft es alle Naturfreunde auf, ihre Beobachtungen von Schwalbenschwänzen oder ihren Raupen zu melden. “Die wichtigsten Voraussetzungen für den Schutz unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt sind gesicherte und zugängliche Informationen über bestehende Arten und deren Vorkommen”, sagt Ute Hennings, Direktorin des LUNG.
Der Schwalbenschwanz ist ein typischer Bewohner von blütenreichen Wiesen, Magerrasen, Brachflächen und extensiv genutzten Mähwiesen. Er besucht aber auch gerne Gärten, Steinbrüche, Kiesgruben und andere Lebensräume mit Doldengewächsen, die er als Nahrungspflanzen für seine Raupen benötigt. Zu diesen gehören Möhren, Dill, Fenchel, Wiesenkümmel, Wilde Möhre und Petersilie. Die Raupen sind zunächst grauschwarz mit einem weißen Fleck in der Mitte, um Vogelkot zu imitieren. Später werden sie grün mit schwarzen und orange-rot gepunkteten Querstreifen. Bei Gefahr können sie eine orange Nackengabel ausstülpen, die einen üblen Geruch absondert.
Der Schwalbenschwanz fliegt in zwei Generationen pro Jahr: Die erste von Mitte April bis Mai, die zweite von Juli bis September. Er wird bis zu drei Wochen alt und kann eine Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern erreichen. Er ist oft beim “hilltopping” zu beobachten, einem Balzverhalten, bei dem sich die Falter an Geländeerhebungen sammeln. Die Weibchen legen meist nur zwei Eier pro Pflanze ab, die sich oft gegenseitig fressen. Daher besteht keine Gefahr von Kahlfraß oder Schäden an den Pflanzen.
Die Raupen verpuppen sich nach vier bis fünf Wochen in einer Gürtelpuppe, die mit einem Faden an einem Pflanzenstängel befestigt ist. In diesem Stadium überwintern sie bis zum nächsten Frühjahr. Wer im Herbst alles abmäht oder umgräbt, vernichtet die Puppen und damit die nächste Generation des Falters.
“Wir bitten jeden, der einen Schwalbenschwanz oder seine Raupe entdeckt, die Beobachtung – wenn möglich mit Foto – über das LUNG Meldeportal einzugeben. Die geprüften Beobachtungsdaten werden in regelmäßigen Abständen in die Artendatenbank des Landes Mecklenburg-Vorpommern übernommen und stehen somit den Naturschutzverwaltungen zur Verfügung”, erklärt Ute Hennings.
Alle Informationen zum Schwalbenschwanz sowie der Zugang zum Meldeportal finden Sie auf der Webseite des LUNG MV: Meldeportal Arten – LUNG M-V (mv-regierung.de)

Foto: Udo Steinhäuser
Die Pressemitteilung des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie kann hier eingesehen werden: