(stm)
Nach mehr als einem halben Jahrhundert kehrt die Plastik „Großer Schreitender Mann“ des renommierten Künstlers Wieland Förster endlich an ihren ursprünglichen Standort auf dem Waldfriedhof Schwerin zurück. Eine Bewegung, die nicht nur den Respekt gegenüber dem inzwischen über 90-jährigen Künstler zeigt, sondern auch ein starkes Zeichen für die Aufarbeitung der Vergangenheit setzt.
Wieland Förster ist bekannt für seine tiefgründigen und ausdrucksstarken Werke, die sich oft mit Themen der Menschlichkeit, des Leidens und der Geschichte auseinandersetzen. Geboren in 1930, hat Förster einen großen Teil seines Lebens in der DDR verbracht, was seine künstlerische Arbeit maßgeblich beeinflusst hat. Seine Fähigkeit, tiefe Emotionen und komplexe soziale Themen durch seine Skulpturen auszudrücken, hat ihm sowohl Anerkennung als auch Kontroversen eingebracht.
„Nach 53 Jahren kehrt die Plastik wieder an ihren einstigen Bestimmungsort zurück. Es ist eine späte Rehabilitation für geschehenes Unrecht an dem mittlerweile über 90-jährigen Künstler Wieland Förster“, sagte Heiko Schönsee, Stadtvertreter der UB-Fraktion, die sich für die Wiederaufstellung des Kunstwerks eingesetzt hat in einer Pressemitteilung. Er betonte weiterhin die Bedeutung dieser Rückkehr: „Die Bewahrung kulturhistorischen Gutes ist für die Zukunft nach wie vor wichtig. Ich bin froh, mich für diese späte Wiedergutmachung eingesetzt zu haben.“
Die Geschichte der Plastik ist ebenso bewegend wie ihre Darstellung. Förster wurde mit der Schaffung dieses Kunstwerks beauftragt, um das Bild eines „vom Leben gezeichneten, mit Erfahrungen belasteten Mannes“ darzustellen. Doch die damaligen Machthaber sahen das Kunstwerk als „antihuman, antisozialistisch und menschenverachtend“ an und ließen es entfernen.
Mit der Wiederaufstellung des „Großen Schreitenden Mannes“ wird nicht nur die Kunstgeschichte Schwerins ergänzt, sondern auch die Anerkennung und Respekt gegenüber einem Künstler gezeigt, dessen Werk missverstanden und politisiert wurde.
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