(stm)
Seit der Zustimmung der Stadtvertretung Schwerin im Jahr 2008 zur Planung und zum Bau des Autobahnzubringers in „Schwerin Süd“ hat das Projekt eine wechselvolle Geschichte durchlaufen. Trotz der frühen Planungsvereinbarung vom Januar 2009, die zwischen dem damaligen Landkreis Parchim, der Straßenbauverwaltung Mecklenburg-Vorpommern und der Landeshauptstadt Schwerin geschlossen wurde, blieb das Vorhaben aufgrund fehlender Finanzierung über ein Jahrzehnt liegen.
Eine Neubelebung des Projekts erfolgte im Winter 2021/22 im Zusammenhang mit einer potenziellen Großansiedlung von Intel/ Amazon im Industriepark Schwerin. Obwohl die Großansiedlung letztlich nicht zustande kam, führte dies bei der Mehrheit der Stadtvertreter zu der Erkenntnis, dass ein Zubringer zum Industriepark die Chancen für zukünftige Firmenansiedlungen verbessern würde.
Im April 2022 wurde eine neue bilaterale Planungsvereinbarung zum Bau eines Autobahnzubringers zwischen dem Industriepark Schwerin und der Bundesautobahn A 14 geschlossen. Diese Vereinbarung betont das gemeinsame Ziel, die Vermarktungschancen für den Industriepark zu verbessern und somit die Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt Schwerin zu stärken.
Im Juli 2022 kündigte die Autobahn GmbH des Bundes die alte Planungsvereinbarung von 2009 und deren erste Änderung von 2020 einseitig, wobei darauf hingewiesen wurde, dass eine neue Vereinbarung mit dem Land und der Autobahngesellschaft angestrebt wird.
Neue Pläne für den Autobahnzubringer werden konkreter
Die aktuell vorliegende „Unterlage zur Festlegung der Vorzugsvariante“, die der Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier nun den Stadtvertretern vorgelegt hat, beinhaltet verschiedene Planfälle und Korridore, die hinsichtlich verkehrlicher Aspekte und umfangreichen Umweltaspekten untersucht und bewertet wurden. Dabei hat sich die „Variante 1.1“ als Vorzugsvariante herauskristallisiert, die südlich der Bahnlinie Schwerin-Parchim und nördlich von Stern Buchholz entlangführt. Die letzten Planungsschritte werden derzeit vorbereitet und sollen in etwas mehr als einem halben Jahr, den politischen Gremien vorgelegt werden.

Hier können die „Mitteilungen des OB“ und die dortigen, genaueren Ausführungen zum geplanten Autobahnzubringer in Schwerin Süd eingesehen werden. Seite 4 bis 11.
Erhebliche Kosten für die Stadt. Fördergelder in Aussicht gestellt.
In Bezug auf die Finanzierung und die Baukostenschätzung des Projekts gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat die Lage der neuen Anschlussstelle bestätigt, jedoch liegt die Baulast bei der Stadt Schwerin. Es gibt positive Signale für eine Mitfinanzierung der neuen, über die A 14 führenden Brücke durch die Autobahn GmbH. Die vorgesehenen Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 17,47 Mio. Euro im Jahr 2023 und auf geschätzte 30,55 Mio. Euro im Jahr 2027, wobei der Eigenanteil der Stadt Schwerin bei etwa 12 Millionen Euro liegen soll.
Nach neustem Informationsstand wird er also kommen, der Autobahnzubringer in Schwerin Süd. In einem halben Jahr, um die Zeit der Kommunalwahl, werden der Stadtpolitik die Details vorgelegt. Ob der Bau eines Autobahnzubringer in Zeiten von Klima und Umweltschutz, Energie und Ressourcenschonung sinnbringend ist, muss dann die Stadtpolitik abschließend beraten.
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