(stm) Die rassistische Abwandlung des Kultsongs „L’amour Toujours“ von Gigi D’Agostino, bekannt unter dem Titel „Ausländer raus“, ist seit einiger Zeit ein kontrovers diskutiertes Thema in Deutschland. Weder der Künstler noch die Mehrheit der Gesellschaft tolerieren diese verunglimpfende Verfremdung.
„Ausländer raus“ und Mittelfinger beim Drachenbootfest. das sagen DJ und Veranstalter
Der DJ eröffnete den Song mit den Worten: „Ich warne euch…“, offenbar in Anspielung auf die rassistische Version des Hits, die unter anderem auf Sylt für bundesweite Schlagzeilen gesorgt hatte. Warum der DJ den Song mit dieser Vorwarnung ankündigte, konnte www.schwerin.news nach der Veranstaltung nicht in Erfahrung bringen.
Allerdings erklärte der DJ noch am Abend, dass der Künstler selbst nicht für die rassistische Instrumentalisierung seines Songs verantwortlich gemacht werden könne und er auch nicht bereit sei, wegen rassistischer Verfremdungen auf den Song zu verzichten.
Warnung ohne Wirkung
Trotz der Warnung des DJs schallte nur wenige Augenblicke später die umstrittene Version des Songs von einer Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener neben der Bühne. Diese Nachahmung der rassistischen Parole, die vor einigen Monaten für erhebliches Aufsehen gesorgt hatte, blieb nicht gänzlich unbemerkt und wurde auf Video (unten) aufgezeichnet.
Reaktionen des Publikums: Empörung und Ignorieren
Während die Jugendlichen die diskriminierende Version des Liedes sangen, gab es deutliche Reaktionen von vorbeigehenden Besuchern. Einige schüttelten den Kopf, andere gingen so weit, die Gruppe direkt anzusprechen und lautstark zu rügen. Trotz dieser spontanen und entschiedenen Reaktionen intervenierte das nur wenige Meter entfernte Sicherheitspersonal jedoch nicht. Wie der Veranstalter des Drachenbootfestes später mitteilte, habe die Security nichts von den Vorfällen mitbekommen. Hätte er als veranstalter das mitbekommen, hätte er reagiert.
Veranstalter weist Vorwürfe zurück
Nach dem Ende der Auftaktveranstaltung am Freitagabend wandte sich www.schwerin.news an den Veranstalter, um eine Stellungnahme zu den Vorfällen einzuholen. Der Veranstalter erklärte, von den rassistischen Gesängen nichts mitbekommen zu haben. Auch die Security sei über den gesamten Abend hinweg stark eingebunden gewesen und habe sich auf Kontrollen und die allgemeine Sicherheit konzentriert.
Security anscheinend doch nur wenige Meter entfernt
Fotos die direkt im Anschluss der Videoaufnahme angefertigt wurden, zeigen hingegen sehr deutlich, dass die zuständigen Ordnungskräfte nur weniger Meter von der betreffenden Jugendgruppe entfernt gestanden haben müssen. Weswegen diese den Vorfall nicht mitbekommen haben, oder schlimmer noch, weswegen sie im Fall, dass sie es mitbekommen haben, nicht eingegriffen haben, kann als berechtigte Frage angesehen werden. Vom Veranstalter hieß es, wie bereits erwähnt, das die Ordnungskräfte die Vorfälle nicht bemerkt haben.

Ein Video des Vorfalls zeigt die empörenden Szenen
Der Vorfall wurde durch http://www.schwerin.news direkt vor Ort festgehalten. Nachfolgend eine gekürzte, ansonsten unbearbeitete Version.
Reaktionen im Netz
Im Netz, hauptsächlich auf Facebook wo das Video inzwischen knapp 1000 Aufrufe hat, sind die Reaktionen übermäßig durch Empörung gekennzeichnet. So Kommentierte Torsten Skott, Ortsvorsitzender der Die Linke, in Schwerin Mitte: „Nerv – und das in Schwerin und heute wieder zum Döner laufen…alles Bekloppte“ auch aus der CDU gab es Kritik, so verbreitete der CDU Politiker das Video auf Instagram mit den Worten: „Das hässliche Gesicht von Schwerin“ und richtete eine Frage an die Veranstalter: „…warum hat der Sicherheitsdienst die Volksverhetzung geschehen lassen?“ Unter dem Video kommentierten weitere Nutzer: „Als DJ hätte ich abgebrochen! Hoffe das hat Folgen“
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