(stm) Der Schweriner Galerist Stephan Schrör hat eine Online-Petition gestartet, um das architektonische Ensemble am Lambrechtsgrund – bestehend aus Hyparschale, Kongresshalle, Hochhaus und Achteckunter Denkmalschutz zu stellen. Zugleich spricht er sich gegen den geplanten Parkhausbau auf dem Gelände aus. In den ersten zwei Tagen wurde die Petition bereits von über 300 Menschen unterzeichnet. Darunter viele Fachexperten aus verschiedenen Bereichen.

Die Petition richtet sich laut Schrör „an Bau-Fachleute, Architekten, Denkmalschützer, Ingenieure und sachverständige Bürger“ und beziehe sich „voll auf den Denkmalschutz der Ostmoderne“. Aber auch Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes, städtebauliche, verkehrspolitische und rechtliche Bedenken würden an ihn herangetragen. Schrör nennt konkret:

„Etwa die Versiegelung der Grünfläche, die dortige Hundewiese, ein Parkhaus in einen Stadtteil zu setzen, wo kein Anwohner ‚eingeplant‘ ist, der dort haltende Nahverkehr … und viele andere kleine und größere zu erwartende Probleme werden hier im Stadtteil thematisiert.“

Gleichzeitig berichtet Schrör von einer überraschenden Zurückhaltung unter Unterstützerinnen und Unterstützern, sich öffentlich zur Petition zu bekennen:

„Erstaunt hat mich bei den vielen Gesprächen betreffs der Petition, wie viele Menschen ängstlich und verunsichert sind, ihre Unterschrift zu leisten. Obwohl sie in der Sache voll hinter meiner Argumentation stehen, fürchten sie Repressalien – zum Beispiel aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit oder wenn sie eventuell selbst in Schwerin bauen wollen oder bei öffentlichen Bauaufträgen nicht berücksichtigt werden.
Als Begründung dann oft: Man sieht es ja an der Hyparschale, wie es ist, wenn man wagt, die Verwaltung zu kritisieren.

Neben den praktischen Fragen gehe es auch um Identität und Erinnerungskultur in Schwerin:

„Die Bauwerke haben eine identitätsstiftende Bedeutung: Jeder war mal im Panorama essen, hatte dort Jugendweihe, war auf Konzerten und Sportveranstaltungen in der Kongresshalle – und tanzen im Achteck …“

Galerist erhält fachliche Unterstützung aus Brandenburg

Zu den ersten Unterzeichnern gehört ein Kulturhistoriker und ehemaliger Gebietsreferent des brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. In seinem Statement zur Petition schreibt er:

„Die Erlebbarkeit dieses Ensembles aus unterschiedlichen Bauphasen gilt es zu erhalten und zu schützen. Es gilt, die Bauten und Freiflächen zu pflegen und wertzuschätzen.“

Hier kann unterzeichnet werden:

Petition auf change.org ansehen und mitzeichnen


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