(stm)
Für den Ersatz der einst gesprengten „Stadionbrücke“ über die Ludwigsluster Chaussee kommt Bewegung in die Sache. Zur Stadtvertretung am 10. November teilt die Verwaltung mit: Der Fördermittelbescheid aus dem Programm „Klimaschutz durch Radverkehr“ ist seit Ende September 2025 da. Damit ist auch der städtische Eigenanteil gesichert; die nächsten Planungsphasen können beauftragt werden. Für das Projekt liegt die Entwurfsplanung bereits vor, die Fertigstellung wird aktuell für 2027/2028 veranschlagt.
Der Neubau geht auf einen Beschluss der Stadtvertretung zurück (22. Sitzung am 31. Januar 2022. Damals wurde der Oberbürgermeister beauftragt zu prüfen, ob und unter welchen finanziellen Bedingungen eine reine Rad- und Fußgängerbrücke als Ersatzbau möglich ist. Ziel ist die Lücke im Netz zu schließen: Die Brücke soll – ergänzend zur Verbindung Dwang–Krösnitz – eine logische, touristisch wie alltagspraktisch sinnvolle Trasse schaffen, die den Radfernweg Hamburg–Rügen mit dem Residenzstädte-Rundweg verknüpft und die Querung der vielbefahrenen Chaussee sicher und warteschlangenfrei macht. Die Stadt hatte 2023 bereits angekündigt, eine reine Radbrücke anzustreben, weil sich hierfür besonders hohe Förderquoten abbilden lassen.
Der Hintergrund ist bekannt: Die alte Stadionbrücke war 2014 wegen Einsturzgefahr gesperrt und am 28. November desselben Jahres abgerissen, gesprengt worden. Seither fehlt die direkte, höhenfreie Verbindung über die Ludwigsluster Chaussee.
Mit dem nun vorliegenden Zuwendungsbescheid rückt das Projekt in die Umsetzungslogik des Bundesprogramms „Klimaschutz durch Radverkehr“ (Nationale Klimaschutzinitiative). Das Programm fördert investive, modellhafte Radverkehrsprojekte; umgesetzt wird es über die bundeseigene Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Für Kommunen ist diese Schiene seit Jahren der zentrale Hebel, um anspruchsvolle Radverkehrsbauvorhaben jenseits der Regelinfrastruktur zu kofinanzieren.
Die Zeitschiene ist gleichwohl ehrgeizig – und deutlich vom ursprünglichen Ziel „bis 2025“ entfernt. Das hat Gründe, die sich bereits im Frühjahr abzeichneten: In Präsentationen zum Fahrradforum wurde die Brücke als Teil eines größeren Maßnahmenbündels („Radwegnetzteilausbau einschließlich Radwegbrücke“) verortet; dort war von rund 7,66 Mio. Euro Gesamtkosten für Planung und Bau des Pakets die Rede und davon, Bauleistungen im Doppelhaushalt 2027/28 zu verankern. Genau diese Jahreszahlen nennt die Verwaltung jetzt erneut als realistischen Korridor für die Fertigstellung.
Was bedeutet das konkret? Mit der Entwurfsplanung (Lph 3) in der Schublade folgen als Nächstes Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie Vergabevorbereitung. Parallel dazu sind die förderrechtlichen Fristen und Meilensteine des Bundesprogramms zu bedienen. Die Stadt verweist darauf, die „nächsten Wochen“ für die Beauftragung der weiteren Planungsphasen zu nutzen – ein notwendiger Schritt, um vom Förderbescheid tatsächlich auf die Baustelle zu kommen.
Unterm Strich steht: Der Brückenneubau ist finanziell hinterlegt und planerisch auf Kurs, aber er braucht Zeit.
Wer sich die Spengung der Brücke nochmal anschauen möchte wird im Netz Fündig. Dieses Video auf youtube ist besonders spektakulär: Brücken Sprengung der Stadionbrücke in Schwerin M.V. 2014















