(stm) „Als Enkelin möchte ich hier an eine außergewöhnliche Sopranistin erinnern, die bislang nur einem kleinen Kreis von Musikliebhabern bekannt ist: die Schwerinerin Ursula van Diemen-Meyerhof, geborene Stürzel (22.11.1897 -1.7.1988). Ihr Debüt als Konzertsängerin präsentierte sie 1918 in ihrer Heimatstadt im Staatstheater Schwerin bereits mit 21 Jahren.“

Stephan Martini, von der Aktionsgruppe Stadt und Kulturschutz Schwerin, ASK, reichte bei den Stadtvertretern im Juni des Jahres einen Antrag ein. Die ASK zog den Antrag mit dem Namen: „Angemessenen Gedenken an Ursula van Diemen-Meyerhof, Musikerin & Schauspielerin.“ kurz vor der Entscheidung in der Stadtvertretung in Rücksprache mit der Enkelin zurück. Es sah Ablehnung aus. Um dem Ansinnen nicht zu schaden, zog die ASK den Antrag vor der Novembersitzung der Stadtvertretung zurück.

Die Enkelin der in Vergessenheit geratenen, in Schwerin geborenen „Ursula van Diemen“ formuliert das in Ihrem Rundschreiben an die Stadtpolitiker folgendermaßen: „Vielleicht hat die ASK nicht immer den richtigen Ton getroffen, insofern wende ich mich nun direkt an Sie und bitte Sie höflich, diesen Antrag wieder aufzunehmen. Mein Dank gilt dennoch zunächst Stephan Martini, der mich vor ca. einem Jahr kontaktierte, um meine Großmutter, Ursula van Diemen, als Konzertsängerin und Schauspielerin in den 20ern, und gebürtige Schwerinerin zu ehren.“

In dem Schreiben bittet die Hamburgerin und Schwester des Kraftwerk Frontmannes Florian Schneider-Esleben die Stadtpolitiker sich des Themas erneut anzunehmen. Dazu bittet sie die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter darum, den von der ASK zurückgezogenen Antrag zu übernehmen und erneut über eine angemessene Form des Gedenkens zu beraten. Dies können in verschiedensten Formen geschehen. Als Vorschläge benennt sie Ideen wie „Benennung einer Straße, eines Platzes, Anbringen einer Gedenktafel, Verleihung eines Nachwuchspreises, Veranstaltung eines Events (im Staatstheater oder „Speicher“…

Die Enkelin, Claudia Schneider Esleben, bot den Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter zusätzlich an, nach Schwerin zu kommen um gemeinsam eine angemessene Möglichkeit zu finden, der vergessenen Schweriner Künstlerin ein angemessenes Gedenken zu ermöglichen. „Gerne erläutere ich Ihnen das Leben und Werk meiner verehrten Großmutter, die mir stets ein großes Vorbild war, und komme in die schöne Stadt Schwerin, die mich mit ihrem See sehr an Hamburg erinnert, und in der ich immer schon Heimatgefühle empfunden habe.“

Es wird abzuwarten bleiben, ob der Brief an die Stadtpolitik den gewünschten Effekt haben wird. Etwa mehr Aufmerksamkeit für Ursula von Diemen hat der Brief auf jeden Fall erreicht.


Weitere Informationen gibt es in dem, zum 125 Geburtstag erschienen, von einem renommierten Journalisten erarbeiteten Wikipedia Artikel über „Ursula van Diemen“.


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