(Stephan Martini – stma) Das Interview bildet nicht zwangsläufig die Meinung oder Ansicht der gesamten Redaktion ab.

http://www.schwerin.news möchte zukünftig auch strittigen Themen, Personen, Veranstaltungen usw. Platz einräumen. Denn nur wer die Intention der/des anderen kennt, kann sich letztendlich einer fairen Diskussion stellen. Hier unser erstes Interview der Reihe, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden.


Guten Tag/Abend Herr Gupta,

Sie haben für kommenden Samstag eine Friedensdemonstration angemeldet. Das Aktionsbündnis Schwerin für Frieden, in dem als Bündnispartner unter anderem Die Basis Partei, Aufstehen, aber auch viele andere Einzelpersonen und Organisationen ihre Teilnahme angekündigt haben. Sie selbst haben einen Migrationshintergrund und nach ihrer Aussage haben Sie auch schon negative Erfahrungen mit Nazis gemacht. Als ich den Flyer gesehen habe, haben sich mir einige Fragen gestellt wegen der Mischung der Teilnehmenden und mit aufrufenden Organisationen, die für einige ja als „rechtsoffen“ angesehen werden. 

Ich bedanke mich, dass Sie einen Interview zugestimmt haben. 


Frage: Was ist das Hauptziel der Friedensdemonstration in Schwerin und warum ist es für Sie persönlich und für die Organisatoren wichtig, dieses Ziel zu erreichen? Wie soll die Demonstration dazu beitragen?

Antwort: Ich möchte mit dieser Demonstration den Schwerinerinnen und Schwerinern, die sich für eine Friedenspolitik einsetzen, die der offiziellen deutschen Politik widerspricht, die ja eher eskalierend wirkt, als den Frieden fördernd ist, die Möglichkeit geben sich hier gemeinsam zu versammeln, um ihren Protest dagegen auszudrücken. 

Den Protest, das Deutschland sich nicht an einem Krieg beteiligen darf, weder durch Waffenlieferung noch Sanktionen oder andere Kriegstreibereien. Es ist deutlich, dass nach einem Jahr Krieg, mehr Schaden – nicht nur für die ukrainische und die russische, sondern auch die deutsche Bevölkerung – verursacht wurde, sowie den damit verbundenen globalen Auswirkungen, durch Energie und Ernährungskrise etc. Darüber hinaus wird durch die Politik der Bundesregierung, durch die weitere Befeuerung dieses Krieges, sogar ein 3. Weltkrieg riskiert!

Das von Deutschland „Nie wieder Krieg“ ausgehen darf, ist ja wohl Gebot deutscher Geschichte. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“, ist die ethische Grundlage einer jeden Friedensbewegung. Und wer das in Frage stellt ob von „rechts“, „links“ oder aus der politischen „Mitte“, verwirkt den Anspruch Teil der Friedensbewegung zu sein. 

In vielen Städten erheben die Menschen ihre Stimme gegen den Krieg, und mehr und mehr dringt diese Stimme in den politischen Raum und zeigt dort auch Wirkung. Die Demonstration in Schwerin ist Teil einer breiten Friedensbewegung, wie sie sich auch in Frankreich, den USA, Großbritannien etc herausbildet. Je mehr Menschen daran teilnehmen, desto größer ist ihre Wirkung!


Frage: Könnten Sie uns eine Übersicht der Gruppen und Organisationen nennen, die an der Demonstration teilnehmen werden und wie sie ausgewählt wurden? Gibt es bestimmte Kriterien, die erfüllt werden mussten, um an der Demonstration teilnehmen zu können?

Antwort: Ich habe die Demonstration als Einzelperson angemeldet, gehöre keiner Organisation an. Ich kann nicht für das Aktionsbündnis als Ganzes und für die vielen Menschen und anderer Organisationen sprechen, die die Demonstration tatkräftig unterstützen.

Es gibt für mich nur ein Kriterium; das ist die Forderung nach sofortigen Friedensverhandlungen und dem sofortigen Stopp weiterer Eskalation.

Es gibt sicherlich unterschiedliche Meinungen und Einschätzungen der TeilnehmerInnen; aber die Forderung nach Frieden ist das, was uns vereint und sollte und wird auf der Demonstration eindeutig zum Ausdruck kommen.


Frage: Es gibt einige Gruppen, die an der Demonstration teilnehmen, die nicht unumstritten sind. Wie beurteilen Sie persönlich und als Veranstalter die Teilnahme dieser Gruppen an der Veranstaltung? Wie gehen Sie mit Kritik an diesen Gruppen um?

Antwort: Es geht für mich um den Frieden und nicht um Organisationen und Parteien etc. Es geht für mich um die Einheit aller, die keine weiteren Eskalationen des Krieges fordern. Die Differenzen spielen für mich keine Rolle und sollten generell überhaupt keine Rolle spielen. Von daher sind alle Willkommen, die die Demo in diesem Sinne unterstützen.


Frage: Wie soll die Demonstration dazu beitragen, den Friedensprozess in Schwerin und darüber hinaus zu unterstützen? Welche konkreten Maßnahmen oder Forderungen sollen auf der Demonstration präsentiert werden?

Antwort: Der Frieden fängt bei uns selber an. Und Jede und Jeder kann doch das einbringen, was für einen sinnvoll erscheint und das auf die jeweilige Weise die einem entspricht. Jeder Beitrag im Sinne des Friedens ist willkommen. Da will ich niemanden etwas vorschreiben. Je bunter und kreativer die Friedensdemonstration sich darstellt, desto schöner.


Frage: Gibt es für Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht an der Demonstration teilnehmen können, andere Möglichkeiten, das Anliegen der Demonstration zu unterstützen? Könnten Sie einige konkrete Beispiele nennen, wie man das Anliegen der Demonstration auch außerhalb der Demonstration unterstützen kann?

Antwort: Es gibt/gab auch in Schwerin immer wieder einzelne Personen, die von sich aus aktiv wurden und werden. Mir sind Menschen bekannt, die sich mit einem selbstgemachten Plakat für den Frieden in die Innenstadt gestellt haben. Oder es gibt die Mütter für den Frieden oder die Möglichkeit Leserbriefe zu schreiben zum Frieden … Es ist nicht einfach, aber es gibt immer Möglichkeiten etwas zu zutun.


Frage: Was ist Ihre Botschaft an Menschen, die skeptisch gegenüber der Wirksamkeit von Demonstrationen im Allgemeinen und Friedensdemonstrationen im Besonderen sind? Wie würden Sie argumentieren, dass Demonstrationen ein wirksames Mittel sind, um für Frieden und gegen Krieg zu demonstrieren?

Antwort: Natürlich stoppt eine Demonstration erstmal keine Kriege. Aber deswegen sind sie ja nicht sinnlos. Es ist schon ein Schritt zum Frieden, wenn wir aufeinander zugehen und friedlich miteinander demonstrieren. Der Krieg betrifft uns doch alle und berührt zunehmend unseren Alltag. Da ist es doch gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die Aufstehen für den Frieden. Also miteinander für den Frieden, das wird sich auch positiv auf Schwerin auswirken.


Eine Frage noch zum Abschluss: Was sind Ihre Hoffnungen und Erwartungen an die Friedensdemonstration in Schwerin und wie würden Sie den Erfolg der Demonstration messen? Gibt es bereits Pläne für zukünftige ähnliche Veranstaltungen oder Aktionen, um das Anliegen der Demonstration weiter zu unterstützen?

Antwort: Ich weiß nicht, wie es danach weiter geht. Aber je mehr Menschen sich an der Demo beteiligen und sich kreativ einbringen, desto wahrscheinlicher wird es weitergehen. Es liegt an uns allen, sich für eine Welt in Frieden einzusetzen.  

Vielen Dank für das Gespräch.


Das Interview wurde innerhalb eines kurzen Zeitraumes via Email Schriftverkehr geführt. Sollten Fragen offen geblieben sein, bitten wir dies zu entschuldigen. Nach der Demonstration wird http://www.schwerin.news erneut das Gespräch mit dem Anmelder suchen.

Menschen, Bündnissen und Kritikern wollen wir die selbe Möglichkeit bitten diese Plattform zu nutzen. Sollten Sie Interesse an einer Veröffentlichung, Kritik oder Darstellung haben, scheuen Sie sich nicht die Redaktion anzuschreiben. redaktion@schwerin.news

Die Demonstration wird mit folgendem Flugblatt/ Sharepic beworben:


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