(stm) Seit dem Frauentag tauchen in der Schweriner Innenstadt kleine blaue Schilder auf. Die Schilder haben eine leicht offiziell wirkende Optik. Auf den Schildern steht „Ni una menos-Platz“.
Was bedeutet „Ni-una-menos“?
Der Satz „Ni una menos“ stammt aus dem spanischen und bedeutet ins deutsche übersetzt: „nicht eine weniger“.
„Ni Una Menos“ ist eine soziale feministische Bewegung, die im Juni 2015 in Argentinien entstanden ist. Der Slogan bedeutet auf Spanisch „Nicht eine weniger“ und bezieht sich auf die hohe Anzahl von Femiziden, also Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. In Argentinien kam es auch wegen mangelnden Beratungs-, und Schutzkonzepten im Jahr 2015 zu einer sehr hohen Zahl an Femiziden, Morden an Frauen. Ausgelöst durch die massive Gewaltwelle und die unfassbar hohe Mordrate an Frauen, hatten Millionen von Menschen vor allem in Argentinien gegen häusliche Gewalt, Femizide, aber auch strukturelle, staatliche Gewalt gegen Frauen auf die Straßen gebracht. Zeitweise kam es in Argentinien durchschnittliche alle 36 Stunden zu einem Mord an einer Frau.
Protest auch diesseits des Atlantiks
Die Bewegung setzt sich aktiv gegen Gewalt an Frauen ein und kämpft gegen Femizide. „Ni una menos“ ist zu einer weltweit bekannten und bedeutenden feministischen Bewegung geworden, die sich für die Rechte und die Sicherheit von Frauen einsetzt. Inzwischen haben sich weltweit Gruppen und Initiativen unter diesem Motto zusammengefunden und mobilisiert.
Die Bewegung veröffentlicht „regelmäßig Manifeste und Appelle, Texte, die mit Dringlichkeit geschrieben, aber mit der Zeitlichkeit einer langen Erfahrung geknetet sind.“ schreibt die argentinische Bewegung auf ihrer Internetseite. Und die Forderungen finden gehör. Auch in Europa und Deutschland.
„Ni una menos“ nach Europa und Deutschland übergeschwappt.
In vielen Städten Deutschlands gab es in der Vergangenheit ähnliche Aktionen. So wurde in Hannover ein Platz symbolisch in „Ni una menos“ umbenannt. Auch in anderen europäischen Städten wurden Plätze durch blaue Schilder und Plakate zu „Ni una menos“ Plätzen umbenannt. In Wien gibt es seit November 2023 tatsächlich einen offiziellen „Ni una menos“ Platz.
Forderung in Schwerin angekommen
In den vergangenen Wochen und Monaten hat das Thema Femizide, Schutz für Frauen und Kinder vor Gewalt in Schwerin verstärkt Aufmerksamkeit bekommen. Der ASK Stadtvertreter Wilfried Hoog hatten die Thematik durch einen Antrag ins Rollen gebracht, daraufhin hatte die Stadtpolitik weitere Berichte und Bemühungen angestrengt, dem Thema endlich mehr Gewicht zu geben. Dabei wurden deutliche Missstände und notwendige Verbesserungsansätze deutlich. So wird zum Beispiel am kommenden Montag, den 18. März ein Antrag, der in Schwerin mehr Maßnahmen für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder einfordert behandelt. Dieser wird von SPD, Linke und ASK gemeinsam gestellt.
Wer steckt hinter der Aktion?
Es mag die verstärkte Aufmerksamkeit und der Dringlichkeit geschuldet sein, dass diese Schilder die eine klare Forderung beinhalten im Schweriner Stadtgebiet aufgetaucht sind. Die Aufmerksamkeit vieler Schwerinerinnen und Schweriner haben sie zumindest erregt. Wer genau hinter der Aktion steckt, konnte http://www.schwerin.news nicht ausfindig machen. Aus Kreisen von Aktiven der Stadt wurde uns im Vertrauen mitgeteilt, dass dies nicht die erste und auch nicht die letzte Aktion sein wird, um auf soziale und strukturelle Schieflagen in Schwerin hinzuweisen.
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