(stm) Das Stadion Paulshöhe, Schwerins älteste Sportstätte, hat eine lange Tradition, ist jedoch seit knapp zwei Jahren stillgelegt. Die bisher geplanten Bebauungspläne liegen, abgelehnt von der Stadtvertretung, vorerst auf unbestimmte Zeit auf Eis. Die ehemals interessierte Waldorfschule hat ihr jahrelanges, teils in Hinterzimmern vorbereitete und kommuniziertes Bauinteresse inzwischen zurückgezogen – wie es heißt. Nun stellt sich die Frage: Was würde es kosten, dieses historische Stadion wieder nutzbar zu machen – wenn auch nur für Trainigszwecke? Eine aktuelle Prüfung der Stadt, auf Anfrage des Stadtvertreters Strauß von den UB, gibt erste Antworten.

Zustand der Paulshöhe

Das Stadion ist, wie auch schon vor der von vielen kritisierten Schließung 2022, in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Besonders das Funktionsgebäude, das in den 1970er Jahren errichtet wurde, ist aufgrund eines defekten Daches und einer mangelhaften Entwässerung nach Angaben der Stadt vollständig unbrauchbar. Das Gebäude ist seit 2022 von allen Versorgungsnetzen getrennt. Die Sportfläche ist seit längerem nicht mehr für den Trainings- oder Spielbetrieb genutzt worden.

Kosten einer Sanierung

Laut der am 10.09.2024 vorgelegten Informationsvorlage​ (wird unten im Beitrag verlinkt) werden die Kosten für eine grundlegende Ertüchtigung des Stadions folgendermaßen geschätzt:

  1. Wiederherstellung der Spielfläche: Die Sanierung des Spielfeldes würde überschlägig 12.000 € kosten. Diese Maßnahme wäre notwendig, um den Platz wieder für den Trainingsbetrieb nutzbar zu machen.
  2. Jährliche Betriebskosten: Für die Pflege und Bewirtschaftung des Sportrasens werden jährlich etwa 17.000 € veranschlagt, inklusive Bewässerung und notwendiger Kontrollen.
  3. Funktionsgebäude: Die Wiederinbetriebnahme des stark sanierungsbedürftigen Funktionsgebäudes würde 2.175.000 € kosten. Diese Summe umfasst die vollständige Sanierung des Gebäudes, dessen Zustand stark veraltet ist und dessen Dach und Entwässerungssystem defekt sind.

Zusätzliche Hürden

Neben den hohen Kosten steht auch die Frage nach der Notwendigkeit einer Sanierung. Eine Bedarfsanalyse des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung in Potsdam habe laut Angaben der Stadt zeigt, dass der Stadt Schwerin aktuell ausreichend andere Sportanlagen zur Verfügung stehen, sodass kein dringender Bedarf für die Reaktivierung der Paulshöhe besteht. das war allerdings vor den maroden Kunstrasen im Sportplatz Lankow und dem Parkplatz auf Lambrechtsgrund…

Auf anderen Sportplätzen, so die Stadt, gäbt es noch ungenutzte Trainingskapazitäten, sodass eine Wiederinbetriebnahme aus sportfachlicher Sicht nicht zwingend notwendig ist.

Finanzierung und Zukunftsaussichten

Finanzielle Mittel aus dem städtischen Haushalt sind für dieses Projekt bislang nicht vorgesehen, teilt die Stadt mit, da die Ertüchtigung der Paulshöhe als freiwillige Leistung der Stadt eingestuft wird. Zudem würde eine solche Investition nicht mit dem Ziel der Haushaltskonsolidierung vereinbar sein.

Auch Gespräche mit potenziellen Sportvereinen und dem städtischen Gebäudemanagement stehen noch aus, insbesondere in Hinblick auf mögliche Kostenübernahmen oder Unterstützungen. Bis dahin bleibt es abzuwarten, wie die Stadtpolitik auf die vorgelegten Zahlen reagieren wird.

Kommentar. Als Trainigststätte durchaus finanzierbar und machbar, mit Abstrichen.

Die Ertüchtigung der Paulshöhe würde insgesamt rund 2,2 Millionen Euro kosten. Angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt und des fehlenden sportfachlichen Bedarfs bleibt die Zukunft des traditionsreichen Stadions ungewiss. Klar ist jedoch, dass ohne externe finanzielle Unterstützung und eine klare Notwendigkeit eine Wiederinbetriebnahme der Paulshöhe wohl kaum realisiert werden kann. Dazu bedarf es einer Entscheidung der Stadtvertretung und eines soliden Finanzierungskonzeptes. Die Gute nachricht ist aber, dass aktuell beispielsweise die SG Dynamo im Sportplatz lankow auch keine idealen Bedingungen vorfindet, dort sind die Sanitärräume auch nicht betretbar. Ohne die Kosten für das Funktionsgebäude, als reiner Platz zum Trainieren, wären also lediglich 12.000 € fällig. Durchaus denkbar. Als Sanitäranlagen, ließen sich doch gewiss die der nehgelegenen Sporthallen der Waldorfschule nutzen.


Hier kann das Prüfergebnis, die Informationsvorlage eingesehen und heruntergeladen werden:

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