(stm) Schwerin steht vor einen bedeutendem kulturellen Projekt: der geplanten Errichtung des neuen Stadtgeschichtsmuseums, das die lange und facettenreiche Geschichte der Landeshauptstadt umfassend dokumentieren soll. Dazu gibt es seit ein paar Wochen ein Grobkonzept. (die PDF ist unten im Beitrag verlinkt)
2014 war es, als die ASK Schwerin über ihren damaligen Stadtverterter Ralph Martini das erste mal öffentlich dafür warb, dass Schwerin endlich wieder ein neues Museum für die eigene Stadtgeschichte erhalten soll. Ein später an die Stadtvertretung gestellter Antrag erhielt seinerzeit noch keine Mehrheit. Dennoch, die ASK stieß mit ihrer Idee auf offene Ohren und das Projekt „Stadtgeschichtsmuseum“ fand mehr und mehr Zustimmung in Politik und Stadtgesellschaft.
Ein langer Weg der Standortsuche
Dann, 2017 begann die Stadtvertretung mit den Planungen, indem sie ein Konzept für ein neues Museum zur Stadtgeschichte auf dem Weg brachte. Vorschläge für einen Standort gab es mehrere, vom Perzinasaal über andere leerstehende Gebäude, bis hin zu einem Neubau, wurden mehrere Optionen geprüft. Nach intensiven Diskussionen und Standortprüfungen fiel im Jahr 2021 die Entscheidung, den Schlachtermarkt als möglichen Standort für das neue Museum zu wählen. Ein Neubau, der sich an bestehende Bebauung anschließt soll es werden. Dieser historische Platz im Herzen Schwerins bietet nicht nur ausreichend Raum, sondern auch die passende Atmosphäre, um die Geschichte der Stadt eindrucksvoll zu präsentieren, stehen doch hier mitunter die ältesten Gebäude der Altstadt.
Nun im Jahr 2024 sind weitere Bedarfe ermittelt worde. Auch ein erstes Grobkonzept steht.
Platzbedarf für das neue Museum für Stadtgeschichte steht fest
Das neue Museum soll laut dem Grobkonzept auf einer Fläche von insgesamt 2655 Quadratmetern errichtet werden, wovon 1700 Quadratmeter für Ausstellungsräume vorgesehen sind. Die Dauerausstellung, die auf 1200 Quadratmetern Platz finden könnte, würde durch Sonderausstellungen ergänzt, die weitere 300 Quadratmeter einnehmen. Ein besonderes Highlight soll die Ausstellung zum Residenzensemble sein, die auf 200 Quadratmetern die kulturelle und architektonische Prägung Schwerins thematisiert.
Neben den Ausstellungsräumen sind auch andere wichtige Bereiche wie ein Foyer, ein Museumsshop und ein Veranstaltungssaal geplant. Diese Räumlichkeiten könnten das Museum zu einem lebendigen Ort der Begegnung machen, an dem Geschichte nicht nur erzählt, sondern auch erlebt wird.
Grobkonzept für die inhaltliche Ausrichtung vorgestellt
Bereits im Mai wurde nun das erste Grtobkonzept vorgestellt. Inhaltlich soll die Dauerausstellung unter dem Titel „Schauplatz Schwerin“ stehen und die Besucher in mehrere thematische Akte durch die Geschichte der Stadt führen. Die Ausstellung könnte mit den Schweriner Anfängen beginnen, die die früheste Geschichte der Stadt beleuchten, von der slawischen Besiedlung über die Stadtgründung bis hin zum Stadtbrand von 1651. Es folgen Kapitel, die das großherzogliche Haus Mecklenburg-Schwerin und die Entwicklung Schwerins zur Residenzstadt thematisieren, sowie die städtebauliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert.
Ein weiterer Schwerpunkt könnte laut dem im Mai vorgestellten Grobkonzept auf der industriellen Entwicklung der Stadt liegen, von den Anfängen im Handwerk bis hin zur Schwerindustrie. Auch die Verkehrsinfrastruktur und die Rolle Schwerins als Verkehrsknotenpunkt sollen ausführlich behandelt werden.
Die kulturelle Szene der Stadt findet in einem eigenen Abschnitt ihren Platz, in dem das Theater, die Literatur und das Kunsthandwerk Schwerins beleuchtet werden. Weitere Kapitel widmen sich dem Alltagsleben der Bürger, der Bedeutung der Natur für die Stadt und ihrer Umgebung sowie der Entwicklung von Bildung und Wissenschaft in Schwerin.
Den Abschluss bildet ein Kapitel über die internationale Bedeutung Schwerins, das die Einflüsse von Migration und den Austausch mit anderen Kulturen in den Fokus rücken soll.
Noch nicht in Blei gegossen – Weltkulturerbestatus stärkt Ziel Stadtgeschichtsmuseum
Zwar stehen nach fast 10 Jahren der Standort, ein grober Entwurf für die Ausrichtung fest, doch noch ist nicht alles in Bleib gegossen. Die Ernennung des Schweriner Residenzensemles wird den Plänen zur Entwicklung eines Stadtgeschichtsmuseums nochmal deutlich den Rücken stärken. Eine Ankündigung für ein Museum für Stadtgeschichte, das mit Ziel 2027 an den Start gehen soll befindet sich zudem in dem Bewerbungsdossier. Auch die ICOMOS hat diese Zielstellung positiv quittiert.
Hier kann das erste Grobkonzept, nebst weiteren Planungsverlauf eingesehen werden:
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