(stm)
Schwerin setzt ein Zeichen für Sauberkeit und Nachhaltigkeit: An drei Standorten in der Stadt wurden kürzlich sogenannte „Abstimmungsaschenbecher“ installiert. Diese sollen Raucher dazu motivieren, ihre Zigarettenstummel nicht auf den Boden zu werfen, sondern umweltfreundlich zu entsorgen – und dabei ihre Meinung zu einer Frage abzugeben. Initiiert wurde die Aktion durch Ronny Alex. „Ob man raucht oder nicht, muss jeder selbst entscheiden“ so Ronny Alex Sprecher der Umweltgruppe Weststadt, aber „wie Zigarettenkippen entsorgt werden, gerade in Hinblick auf die Giftstoffe, dass geht uns alle etwas an“. Leider seien viele Raucherinnen und Raucher noch nicht sensibilisiert. Die Abstimmungsaschenbecher sollen hieransetzen.
Die Standorte der Abstimmungsaschenbecher
Die Aschenbecher befinden sich an folgenden Orten: Lessingstraße, Johannes-Brahms-Straße und am Platz der Freiheit.
Die Idee wurde von der Umweltgruppe Weststadt und der Lokalen Agenda Westmecklenburg ins Leben gerufen. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden und mit Unterstützung der Stadt Schwerin. Insbesondere des Umweltdezernenten Nottebaum und des Eigenbetriebs SDS, vertreten durch Frau Wilczek werden durch die Initiatoren positiv erwähnt.
Der Initiator der Aktion, Ronny Alex schrieb dazu auf Facebook:
„Jetzt können verantwortungsbewusste Raucher ihre Kippen ordnungsgemäß entsorgen, eben nicht auf den Boden. (…) Vielen vielen Dank an alle Unterstützer! SICH EINBRINGEN, bringt etwas, auch wenn es manchmal ein wenig länger dauert.“
Zwei Jahre Planungszeit
Das Projekt wurde vor knapp zwei Jahren in Angriff genommen und hat nun mit der Installation der ersten vier Abstimmungsaschenbecher einen Meilenstein genommen. Langfristig sei es denkbar, weitere Abstimmungsaschenbecher zu installieren. Wer sich daran beteiligen möchte, sei es durch Mitarbeit oder finanzielle Spenden, kann sich bei Ronny Alex oder der Lokalen Agenda Westmecklenburg melden.
Wie funktionieren Abstimmungsaschenbecher?
Die Aschenbecher sind nicht nur Müllbehälter, sondern auch interaktive „Stimmungsbarometer“. Raucher können Zigarettenstummel in eine von zwei Kammern werfen, die jeweils mit einer Frage und Antwotrmöglichkeiten versehen sind. Die Antworten werden durch die Anzahl der gesammelten Kippen sichtbar.
Die zur Abstimmung stehenden Fragen werden regelmäßig ausgetauscht, um die Bürgerinteraktion spannend und aktuell zu halten. Derzeit steht folgende Frage zur Abstimmung:
„2025 in den Zoo? “
Die Antworten „Ja“ und „Nein“ können direkt durch das Einwerfen der Zigarettenstummel gewählt werden. Die Fragen sollen mehrfach im Jahr gewechselt werden. Dieser Ansatz, der in Großstädten wie London bereits erfolgreich erprobt wurde, sorgt nun auch in Schwerin für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff. Die Initiatoren betrachten die Abstimmungsaschenbecher als Pilotprojekt. Wenn es gut angenommen wird, wer weiß, vielleicht folgen zukünftig weitere?
Hintergrund: Die Gefahren von herumliegenden Zigarettenkippen
Zigarettenkippen gehören zu den am häufigsten falsch entsorgten Müllarten weltweit. Ihre Gefahren werden oft unterschätzt:
- Umweltschäden: Zigarettenfilter enthalten giftige Stoffe wie Nikotin, Schwermetalle und andere Chemikalien, die in den Boden und ins Grundwasser gelangen können. Schon eine einzige Kippe kann bis zu 40 Liter Grundwasser verunreinigen.
- Gefahr für Tiere: Tiere könnten die Kippen fressen und dadurch ernsthafte gesundheitliche Schäden erleiden. Besonders Vögel, Hunde und andere Kleintiere sind gefährdet.
- Brandrisiko: Unachtsam weggeworfene Zigarettenkippen sind eine häufige Ursache für Brände, insbesondere in trockenen Sommermonaten.
Die Abstimmungsaschenbecher bieten nun in Schwerin eine einfache und effektive Lösung, um diese Gefahren zu minimieren und gleichzeitig das Stadtbild sauber zu halten, und dies mit einer Abstimmung.


















