(fab) Der Schweriner Galerist Stephan Schrör kämpft für den Erhalt eines architektonisch wertvollen Erbes der DDR-Ostmoderne: Die Kongresshalle, das benachbarte Hochhaus, das Achteck und die Hyparschale – heute genutzt als FreshEggsGallery – bilden seiner Meinung nach ein einzigartiges Ensemble, das bisher nicht unter Denkmalschutz steht. Das soll sich ändern.
Denn aus Sicht des Galeristen ist das Erbe der DDR-Moderne am Lambrechtsgrund akut bedroht. Genau gegenüber der Kongresshalle ist ein neues Parkhaus mit über 300 Stellplätzen geplant – als Ersatz für die provisorische Parkplatzlösung auf dem Stadionrasen, die nur noch bis 2026 genehmigt ist. Die Lambrechtsgrund Betriebsgesellschaft möchte das Gebäude bis Ende 2026 errichten, sollte die Stadtvertretung zustimmen.
Pläne stoßen auf Widerstand. Petition gestartet.
Sein Ziel: Das gesamte Areal – einschließlich Hochhaus, Kongresshalle, Hyparschale, Achteck und Freiflächen – unter Ensembleschutz zu stellen. Der geplante Parkhausneubau, so Schrör, zerstöre die Sichtachsen und das räumliche Zusammenspiel der Ostmoderne-Architektur, das den Standort so besonders mache.
Unterstützung erhält Schrör von Anwohnerinnen und Anwohnern, Kommualpolitikern sowie aus kulturpolitischen und denkmalpflegerischen Kreisen.
Der Denkmalschutz hatte sich bereits skeptisch geäußert: Zwar wurde die Höhe des geplanten Baus gegenüber ersten Entwürfen reduziert, doch auch die neue Planung – zwölf Meter hoch und in Anlehnung an das gegenüberliegende Achteck konstruiert – bleibt umstritten. Der Charakter der Umgebung, so Kritiker, werde empfindlich gestört.
Im Gegensatz dazu präsentieren sich die bestehenden Gebäude des Ensembles heute in gutem Zustand. Die Hyparschale von Ulrich Müther dient als Galerie. Die Kongresshalle ist Veranstaltungsort mit Geschichte, das Hochhaus am Platz architektonisch prägnant und stadtbildprägend, das Achteck steht kurz davor für weitere Jahrzehnte via Pachtvertrag zu einem Veranstaltungsort zu werden.

Galerist Schrör (hier aktuell in Templin) will das Anliegen auch beim aktuell ebenda stattfindenden länderübergreifenden Denkmaltag des Landesamts für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg vertreten. Unter dem Titel „Harte Schale – weicher Kern“ geht es um Perspektiven für die Nachkriegsmoderne.
„Der Lambrechtsgrund ist mehr als ein Parkplatz. Er ist ein Ort mit Geschichte und Haltung“, so Schrör. Seine Petition läuft – und könnte zum Prüfstein für den Umgang mit dem Erbe der Ostmoderne in Schwerin werden.
Kritik am Parkhaus aus mehreren Richtungen
Umweltgruppen, Tierschützer und auch Verkehrsplaner haben sich ebenfalls skeptisch zu den geplanten baulichen Veränderungen geäußert und es hat sich eine Bürgerinitiative gegründet die sich gegen das geplante Parkhaus positionieren will.
http://www.schwerin.news wird die Angelegenheit weiter beobachten und sich melden wenn es neue Entwicklungen gibt.

















