(stm)

Schwerin steht vor einer spürbaren Anpassung der Abwassergebühren. Eine Beschlussvorlage, sieht vor, dass ab dem 1. Januar 2026 vor allem Nutzerinnen und Nutzer dezentraler Entsorgungssysteme deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Während die Gebühren für die zentrale Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung unverändert bleiben, steigen die Kosten für abflusslose Sammelgruben und Kleinkläranlagen in einigen Bereichen zum Teil drastisch an. Der Beschluss ist für die kommende Stadtvertretung Ende September vorgesehen.

So soll die Entsorgung von Schmutzwasser aus Sammelgruben in Wohn- und Gewerbenutzung künftig 17,50 Euro pro Kubikmeter kosten – bislang waren es 9,14 Euro. Für Fäkalschlamm aus Kleinkläranlagen ist ein Anstieg von 20,52 Euro auf 44 Euro pro Kubikmeter vorgesehen. Auch bei der Verwaltung von Wasserzählern und bei Abfuhren in der Freizeitnutzung (Gärten) werden die Gebühren angehoben. Besonders teuer wird es für Sonder- und Expressabfuhren, die künftig bis zu 87,36 Euro je Abfuhr kosten können.

Die Verwaltung begründet die Erhöhungen mit gestiegenen Personal- und Betriebskosten. Allein die Tarifsteigerungen und die kürzere Wochenarbeitszeit führten zu einem Plus von rund 15 Prozent bei den Personalkosten. Hinzu kommen höhere Preise für Treibstoff, Maut und CO₂-Umlagen sowie teurere Fremdleistungen im Bereich der Sammelgrubenentsorgung. Da die dezentrale Abwasserbeseitigung ohnehin nur einen kleinen Teil des Gebührenaufkommens ausmacht, fallen die Kostensteigerungen hier überproportional ins Gewicht.

Neu ist außerdem eine Staffelung der Gebühren nach dem Zeitpunkt der Abfuhr. Wer Sammeltermine nutzt, zahlt künftig weniger als diejenigen, die kurzfristig Sonder- oder Expressabfuhren bestellen. Damit will die Stadt erreichen, dass Transporte gebündelt werden und die Kosten gerechter verteilt sind.

Nach Einschätzung der Verwaltung ist die Anpassung notwendig, um eine Unterdeckung im Gebührenhaushalt zu vermeiden. Bleibt die Erhöhung aus, müsste die Stadt den Fehlbetrag aus allgemeinen Mitteln ausgleichen. Mit den neuen Sätzen sei das Gebührenaufkommen bis Ende 2027 gesichert.

Besonders betroffen von den steigenden Kosten sind Bürgerinnen und Bürger, die nicht an die zentrale Kanalisation angeschlossen sind – vor allem Grundstücksbesitzer im Umland Schwerins. Für sie bedeutet die geplante Änderung eine spürbare Mehrbelastung im Alltag. Über die endgültige Fassung der neuen Abwassergebührensatzung entscheidet die Stadtvertretung in den kommenden Wochen.


Hier kann die entsprechende Beschlussvorlage angesehen und heruntergeladen werden:


Werbung:


Werbung:





Entdecke mehr von schwerin.news

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Auch interessant: