(stm)
Die Diskussion um den Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft in Schwerin wird zunehmend hitziger. Doch dabei wird oft eine zentrale Tatsache übersehen: Die Frage, ob eine solche Unterkunft überhaupt gebaut werden soll, stellt sich gar nicht – sie liegt nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt. Die Aufnahme von Geflüchteten ist eine gesetzliche Pflicht, die vom Bund und den Ländern vorgegeben wird. Schwerin nimmt zwar mehr Flüchtlinge auf als gesetzlich gefordert, konnte dadurch aber Zuschüsse vom Land bekommen um unter anderen einen neuen Kunstrasen-Fussballplatz in Neumühle zu bauen.
Deshalb ist es im Grunde sinnlos und irreführend, diese Frage überhaupt in den Raum zu stellen. Vielmehr geht es darum, wo die Unterkunft gebaut werden soll, um sowohl die Bedürfnisse der Geflüchteten als auch die der Schweriner Bevölkerung zu berücksichtigen.
(UMFRAGE UNTEN IM BEITRAG)
Während einige versuchen, Stimmung gegen die Unterbringung zu machen, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: die Suche nach dem bestmöglichen Standort. Die Stadt hat fünf Optionen ausgearbeitet, die jetzt sachlich und offen zur Debatte gestellt werden sollten. (Umfragen unten).
Die fünf Standortvarianten im Überblick:
Schleifmühlenweg/Paulshöhe (Variante A)
Am Schleifmühlenweg könnten bis zu 400 Personen in Tiny Houses untergebracht werden. Der Standort ist flexibel und die Baukosten sind im Vergleich gering. Allerdings könnten hohe Betreuungskosten entstehen, und die Integration könnte durch notwendige Sicherheitsvorkehrungen, wie Umzäunungen, erschwert werden. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der langfristigen Nutzung, da die Tiny Houses eine auf zehn Jahre begrenzte Nutzungsdauer haben.
Krebsförden NEUBAU, Variante B
Dieser Standort bietet Platz für 150 Personen und liegt am Stadtrand. Bus, Straßenbahn und Bahn sind gut erreichbar. Der Neubau auf einem städtischen Grundstück bringt jedoch eine zusätzliche Flächenversiegelung mit sich, obwohl die laufenden Kosten vergleichsweise gering bleiben.
Krebsförden, Benno-Völkner-Straße SANIERUNG (Variante C)
Hier ist die Errichtung eines größeren Wohnkomplexes geplant, der auch nach der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft als Wohnraum dienen könnte. Trotz der hohen Baukosten bietet dieser Standort eine langfristige Nachnutzungsmöglichkeit und gute Anbindung an die Infrastruktur.
An den Wadehängen/ NEUMÜHLE (Variante D)
Für diesen Standort sind bis zu 240 Plätze in Tiny Houses vorgesehen. Auch wenn die Baukosten gering sind, stellt die hohe Flächenbeanspruchung und die Integration durch die notwendige Umzäunung Herausforderungen dar. Die Infrastruktur vor Ort ist jedoch vorhanden und der Standort gut an Bus, Straßenbahn und Bahn angebunden. Interessant hierbei ist, dass Neumühle kürzlich eine Millionen Euro aus Fördermitteln für einen Kunstrasenplatz erhalten hat, die aus „Flüchlingsgeld-Zuschüssen“ des Landes finanziert wurde.
Mittelweg – ehemalige Wohnungslosenunterkunft (Variante E)
Geplant ist ein fünfstöckiger Neubau, der bis zu 210 Personen aufnehmen kann. Die Stadtnähe und die vorhandene Infrastruktur machen den Standort für die Integration der Geflüchteten vorteilhaft, jedoch sind die Baukosten vergleichsweise hoch. Eine spätere Nutzung als regulärer Wohnraum wäre ebenfalls möglich.

Die nächste Stufe der Debatte: Transparenz und Beteiligung
Es ist an der Zeit, die Diskussion auf eine sachliche Ebene zu heben und die Schweriner Bevölkerung in die Standortwahl einzubeziehen. Die fünf vorgestellten Optionen bieten unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen, aber alle verfolgen das gleiche Ziel: Menschen, die Schutz und Unterstützung benötigen, ein würdiges Zuhause zu bieten. Wer sich um diese Fragen, WO statt OB drückt, verkennt die Notwendigkeiten.
NEHMEN SIE GERNE AN DER UMFRAGE TEIL (Umfrage geschlossen.)
Indem diese Frage offen und transparent besprochen werden, wird populistischen Strömungen den Raum genommen, falsche Ängste zu schüren, und konzentrieren auf das, was wirklich wichtig ist: die verantwortungsvolle Integration von Menschen, die nach Schwerin kommen, und die bestmögliche Nutzung der städtischen Ressourcen. Und eben die beste Standortwahl.
Hier kann die PDF Datei, die sich um die Vor und Nachteile der fünf Standorte dreht, heruntergeladen und eingesehen werden:
UMFRAGE BEENDET – Hier geht es zum Etrgebnis der Abstimmung:
Leser-Umfrage: Ergebnisse zur Umfrage zum Standort zur Unterbringung Geflüchteter in Schwerin –
Wenn Sie Beiträge wie diesen oder weitere nicht verpassen wollen, abonnieren Sie uns gerne kostenfrei. http://www.schwerin.news versteht sich als Demokratieprojekt. Wir bringen Nachrichten, News und Kommentare aus Schwerin. Ehrenamtlich, kostenfrei und ohne Paywall/ Bezahlschranke.



















