(stma) Vom 21. bis 23. Oktober wird in Schwerin trotz Energiekrise und ausgerufenem Energiesparkurs das Lichterfest stattfinden. Wie soll das funktionieren in Zeiten, in denen touristische Wahrzeichen nicht mehr beleuchtet, 500 Straßenlaternen in Schwerin abgeschaltet, Temperaturen in Sporthallen und öffentlichen Gebäuden runter gefahren werden? Das wollten wir wissen und haben bei der Pressestelle der Stadt nachgefragt. Die Stadt teilt in Abspreche mit dem Veranstalter mit:
„Das Citymanagement der Landeshauptstadt Schwerin und die Stadtmarketing-Gesellschaft reagieren als Veranstalter mit einem veränderten Konzept auf die gegenwärtige Energiekrise. Der Lichterbummel ist auf drei Abende verkürzt worden und von der Ausrichtung eher ein beleuchteter Kulturbummel. Statt großer Illuminationen wird es atmosphärische Straßenbeleuchtungen wie Blüten, Sterne und freie Formen geben, dafür mehr Kultur wie Straßenmusik, Familienangebote, Feuershows, Walking Acts und auch ein DJ. Die Beleuchtung erfolgt jeweils zu den Programmzeiten und wird danach ausgeschaltet. Auf dem Markt ersetzt die Lichtinstallation die Straßenbeleuchtung, die in dieser Zeit nicht in Betrieb ist. Das Programm findet Freitag von 16-22 Uhr; Sonnabend von 16-23 Uhr und Sontag von 13-18 Uhr statt. Der Lichterbummel ist für Schwerin eine wichtige Veranstaltung, um dem innerstädtischen Handel nach den Einbußen durch die Corona-Pandemie zu helfen. Gerade jetzt im Herbst, wenn die Touristenströme abnehmen, schaffen wir damit einen Besuchsanlass in der Altstadt und unterstützen auf diese Weise die lokalen Händler und Gastronomen. Wir haben daher im Vorfeld sehr genau abgewogen, wie wir diese Unterstützung aufrechterhalten und gleichzeitig unseren Beitrag zur Energieeinsparung leisten können. Mit der Reduzierung des Zeitrahmens und dem angepassten Lichtkonzept wurde unseres Erachtens ein guter Kompromiss gefunden.„
Frage:
Inwiefern wird es zu Beleuchtungen von Läden, Geschäftsflächen kommen?
Antwort:
„Die Beleuchtung findet prinzipiell gleichsam mit dem Programm zu den genannten Zeiten statt. Wir stellen 250 Beleuchtungselemente für die Läden/Geschäftsflächen/Restaurants zur Verfügung, die über die jeweiligen Stromanschlüsse der Geschäfte gespeist werden und entsprechend individuell innerhalb dieser drei Tage genutzt werden. Der erwartete Stromverbrauch der Strahler liegt bei 1,44 kWh bzw. 62 ct je Strahler.„
Frage:
Im Vergleich zum Vorjahr kann man der Ankündigung entnehmen, dass Strom gespart werden soll. Welche Sparmaßnahmen werden im Detail durchgeführt? Auf was wird im Vergleich zum Vorjahr verzichtet?
Antwort:
„Alle großflächigen Fassadenilluminationen entfallen; der Zeitraum wird von 9 auf 3 Tage verkürzt; alle wesentlichen Beleuchtungselemente/Dekorationen werden an Straßenlaternen angeschlossen, die während der Zeit der Veranstaltung ausgeschaltet und somit ersetzt werden; die Beleuchtungselemente im öffentlichen Raum werden sämtlich über Nacht ausgeschaltet; die sonst üblichen großflächigen und wiederkehrenden Lasershows entfallen vollständig; es wird an jeder denkbarer Stelle auf die Nutzung von stromsparender LED-Technik zurückgegriffen; generell werden sofern sinnvoll andere Lichtquellen genutzt (bspw. bei Bühnenshows): Kerzen, Feuer.“
Frage:
Wie vertragen sich DJ-Auftritte und dergleichen mit der selbst gesetzten Maßgabe des Energiesparens?
Antwort:
„Wenn die Beleuchtung reduziert wird müssen andere Programmpunkte verstärkt werden. Da es um eine Maßnahme zur Belebung der Innenstadt und zur Unterstützung der Gewerbetreibenden geht, bedarf es der Kompensation von Programmpunkten und Beleuchtungsshows etc., um die Unterhaltungsqualität aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund werden vor allem musikalische Elemente unterschiedlicher Art eingebaut, viel Livemusik, aber auch ein DJ.“
Zeitgleich zur Beantwortung unserer Anfrage von vor 10 Tagen, hat die Stadt nun auch eine Pressemitteilung zu dem Thema hochgeladen. Diese könnt ihr hier lesen.
Der Sinn dahinter zeigt sich mir nicht. Statt zu sparen, wird die Nutzungsart geändert. Ist doch gar nicht so schwer zu durchschauen
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